Monate: August 2006

Die Regenbogenbrücke

Trotz einiger Küchenexperimente mag ich derzeit gar nichts in meinen Blog schreiben. Etwas ganz Schreckliches ist uns passiert und im Moment können wir es noch gar nicht fassen: Unsere Nebi wurde auf den Tag genau nur ein Jahr und fünf Monate alt; sie ist gestern Abend von einem „Schnellfahrer“ in der 30-er-Zone voll erwischt worden. Wir haben sie erst nach fast dreistündiger Suche, nur zwei Meter vom Gartentor weg, zwischen meinem Auto und dem Gartenzaun. Sie wollte noch nach Hause … und wir, wir sind x-mal beim Suchen an ihr vorbeigegangen – wie schrecklich. Wir können nur hoffen, dass sie wirklich nicht lange hat leiden müssen. Äusserlich völlig unversehrt haben wir unseren kleinen Clown, unsere Schmusekatze, ja, eines unserer Babys, vorgefunden. Es war wohl eine der schlimmsten Nächte in unserem Leben. Was würde ich alle Kochbücher hergeben, wenn wir sie nur wieder hätten! Nun ist sie also über die Regenbogenbrücke zu Faruk und Krypton gegangen, unseren beiden alten Herren, und hat Nubi, René und mich furchtbar allein und ohnmächtig zurückgelassen… „Schmusibussi – mir vergässe Di nid – …

KGG-GGK 1 – die Lösung!

Es war zu befürchten – ich dachte, sooo schwierig müsse das sein, das hätte noch lange nicht jeder schon mal gesehen. Der Tipp mit der Seeanemone war übrigens auch nicht schlecht – daran hat mich die Vergrösserung auch erinnert. Aber alle, alle fanden es spontan raus: Recht hattet Ihr alle, allerdings wart Ihr zuwenig präzis: Eine Artischockenblüte!    Die „Distel“ war nicht mal in Wasser eingestellt, nein, sie fing ganz still und heimlich an zu blühen… Ich hatte anlässlich meines BBQ-Essens Ralphs sensationelle gegrillte Artischocken mit Sesamdip zubereitet und da blieb eine ganze bretonische Artischocke übrig, die ich eigentlich am nächsten Tag noch zubereiten wollte. Allerdings verstaute mein fürsorglicher Göttergatte diese Artischocke zusammen mit dem anderen Gemüse im Keller und legte sie dabei anstatt in den Kühlschrank auf die Kartoffelkiste. Nun, nach drei Wochen Trockenzeit im Keller, entdeckte ich diese heimliche Schönheit: Innen fast ausgetrocknet und aussen mit den wunderschönen, nach Blütenhonig duftenden Blüten. So kam sie dann doch noch zu Ehren, als Deko in unserem Esszimmer … Und blieb doch tatsächlich fast zwei Wochen …

Grün-weisser Sommerrisotto

Nachdem Anfang Sommer – oder war es doch Ende Winter? – meine beiden, liebevoll gehegten Basilikumpflanzen dank eines Nahtoderlebnisses beinahe in den Kräuterhimmel eingegangen wären, beschlossen die beiden, fortan nur noch kräftig treibend durchs Leben zu pflänzeln. Und so habe ich einen Basilikum-Segen erster Klasse zu geniessen. Frische Blätter im Salat, Pesto in allen Variationen und was sonst noch so alles an Rezepten in meiner Rezkonv-Suite zu finden ist, wird ausprobiert. Vor allem, nachdem mein Vater mir gezeigt hat, wie einfach (weshalb musste ich dafür unzählige Sommer mit kümmerlichem Basilikum verbringen?) laufend Stecklinge zu ziehen sind und ich so eigentlich auch den Winter durch immer frischen Basilikum geniessen werde. Mein Vater meint es so gut mit mir, dass er uns auch mit Zucchinis in allen Grössen verwöhnt. Gefüllt, gebraten, als Pasta-Salsa oder wie auch immer, Zucchinis sind bei uns extrem beliebt. Die Symbiose von Zucchini und Basilikum ist geradezu ideal und deshalb habe ich mal wieder gepröbelt und dabei mein ureigenes Rezept für Basilikum-Zucchini-Risotto „entwickelt“. Der Göttergatte überhäufte mich mit göttlichen Komplimenten und deshalb bin …

Pikant-würziges Himbeersorbet

Da bin ich ganz furchtbar stolz: Meine Versuchskaninchen vom letzten Samstag haben a) überlebt und b) meine Kreation gelobt! Dabei entstand diese „Improvisation totale“ aus der Not heraus, weil unsere der Topf unserer Eismaschine zwar schön gekühlt war, aber das Rührwerk inkl. Motor im letzten Spätherbst so gut verstaut worden war, dass wir es auf die Schnelle nicht gefunden haben. Auf jeden Fall nicht da, wo es eigentlich der Logik entsprechend hätte sein sollen… Peinlich, peinlich! Also zurückgreifen auf ein bestehendes Sorbet. Ich bin nicht gerade ein Fan von allzu süssen Fabrik- und Zitronen-Sorbets und da blieb nur noch das Himbeer-Sorbet aus der Séléction-Serie von Migros. Hut ab, schmeckt hervorragend und hat wirklich einen grosszügigen Fruchtanteil. Zudem ist es wirklich fruchtig und nicht bloss süss. Ich werde mich vermutlich auch mal hinter die anderen beiden Sorbet-Variationen mit Mango und Blutorange wagen. Und weil etwas wirklich Süsses nicht unbedingt dazu geeignet ist, die Vorspeisen-Abfolge kulinarisch vom Hauptgang zu trennen, musste etwas pikant-würziges her und dazu. Frischer, gekühlter, bloss nicht süsser, Wein, ein Spritzer Tabasco und zum Abrunden, …

Tomatenmousse mit Knoblauchscampi

Im Moment bin ich ein wenig in der Gelatine-Agar-Agar-Phase: Terrinen, Galantinen, Mousses etc. faszinieren mich und ich bedaure, dass so viele Leute ein wenig „Angst“ vor dem Einsatz von Gelatine haben. Allerdings glaube ich, dass das auf unsere Kochschullehrerinnen zurückzuführen ist, die meistens ein erhebliches Tamtam und Trara darum gemacht haben: „Da muss frau sehr aufpassen, das ist nicht einfach. Vorsicht beim Einrühren; Achtung, heikle Sache! Nur etwas für Könner, etc. etc.“ Und schon haben unsere Mütter und wir diese Gelatine lieber etwas ehrfürchtig aus der Ferne betrachtet. Ich danke Lucas Rosenblatt und Judith Meyer von Kirschensturm, dass sie mir, und sicher vielen anderen, sehr schnell die Gelatine-Angst genommen haben und, dass sie die wirklich valable Alternative Agar-Agar bekannt gemacht haben. In der Zwischenzeit habe ich sogar ein Buch gefunden, bei dem es ausnahmslos um den Einsatz von pflanzlichen Gelier- und Bindemitteln geht! Gold wert, kann ich nur sagen! Leider ist das Buch nur noch vereinzelt zu haben, der AT-Verlag lässt es auslaufen, dafür kostet es lediglich noch Fr. 10.- Es heisst also zugreifen, es lohnt …

Kleines ganz gross – Grosses ganz klein Nr. 1 / KGG-GGK 1

Irgendwie fasziniert mich der Austausch über Events & Meme’s und deshalb hab‘ ich mir gedacht, ich starte mal einen Versuchsballon! Fasziniert von ungewöhnlichen Entdeckungen oder Details von Essen, Esswaren, Trinkbarem, ja, einfach allem, was so in der Küche zu finden ist, möchte ich den Anfang machen mit einem Detail, das mir vergangene Woche buchstäblich in die Finger und die Augen gestochen ist. Flugs das Detail und sein Ganzes (Drumherum) fotografiert und mal schauen, ob Ihr’s rausfindet. Viel Ehre und natürlich zur Auflösung ein Rezept, das in Zusammenhang steht mit dem Rätsel warten auf die Teilnehmer. Und wer Lust und Ideen hat, meldet sich bei mir und wir veröffentlichen ein neues Rätsel. Dann mal los, was meint Ihr (Nein, Petra von Chili und Ciabatta: Du darfst diesmal noch nicht!!), wo gehört das hin, was ist das? Soviel sei verraten:  Das Ding duftet derzeit intensiv nach Blütenhonig und kann stechen! Rätselschluss ist der 20. August, 24.00 Uhr Viel Spass beim Raten! Nachtrag: Hab ich nicht ein tolles Banner/Logo? Und wer hat’s gezaubert? Hä wer? Ja, ein Schweizer …

Jetzt bitte eine normale Portion!

Daniela ist sympathisch. Daniela lässt das Mehrgangmenü – bei dem die ganze Gastfamilie als Versuchskaninchen herhalten muss – über sich ergehen; sie probiert alles, ist ehrlich, wenn ihr etwas nicht so doll schmeckt und sagt meistens, dass sie „wirklich nur eine ganz kleine Portion“ möchte. Selbstverständlich ist mir ihr Wunsch jeweils Befehl. Nachdem sie sich nun wacker durch die Vorspeisen, das Sorbet und die Hauptspeise gekämpft hat, kommt sie zu mir in die Hexenküche, schaut mir beim Dessertzauber über die Schulter und meint mit einem zauberhaften Lächeln: „Jetzt bitte eine normale Portion!“ Und sie möchte noch einen Nachschlag – natürlich auch noch mit etwas mehr Rahm… Moritz und der Göttergatte mögen nicht hinten anstehen und wollen auch. Und so bleibt von der Schokoladen-Mandelcrème-Terrine nur ein kitzekleines Stückchen übrig. Dieses Dessert wird einerseits gleich unter den Favoritendesserts erfasst und andrerseits in die Annalen unserer „Hexenküche für Gäste“ eingehen. Nachtrag: Daniela hat mich am Sonntag-Morgen, nach dem Brunch gefragt, ob sie wohl kurz unsere Waage benutzen dürfte … ========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1 Titel:           …

SOMMER-DRINK

Der Sommer ist, wenigstens nördlich der Alpen, so könnte man meinen, vorbei! Und da wollte ich eigentlich nicht unbedingt auf kühle Erfrischungsgetränke zurückgreifen. Höchstens um das Elend zu vergessen, das wir mit unserer Heizung haben. Letztes Jahr erhob sich die alte Heizung nach den Unwettern um ge’n Heizungshimmel zu fahren; wir verbrachten einige sehr ungemütliche Nächte in unserem kalten Häuschen. Die neue Heizung funktionierte, wir versetzten sie rechtzeitig in den Sommerschlaf, aus dem Sie nur kurz durch den Kaminfeger geweckt wurde. Tja, aber da nun die Temperaturen auch im Haus unter 19 Grad gefallen waren, wollten wir die Dame wecken – erfolglos. Der Heizungsmonteur rief nie zurück – warum auch? – und unsere Gäste mussten wir also mit Food & Alcohol wärmen 😉 Niemand scheint gefroren zu haben … oder haben sie es bloss nicht erwähnt? Es ist jetzt Montag, die Temperatur ist noch etwas gefallen und noch immer kein Heizungsmonteur in Sicht, seufz. Am Sonntag-Nachmittag nun, mit vollem Brunch-Bäuchlein, machte ich mich noch hinter die Hausbar, um doch noch einmal rechtzeitig an einem BLOG-Event teilnehmen …

Polterabend mit Hexenpudding

Petra von Brot und Rosen hat mich mit Ihrem Himbeerpudding-Kranz grad aus dem kalten, verregneten Tag in den schönen lauen Sommerabend vor zwei Jahren zurückversetzt, als wir unseren Polterabend gemeinsam mit unseren Gaumenträumer-Freunden feiern durften. Und weil ihr noch ein Foto von der „Gold-Variante“ fehlte – voilà! ========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 Titel:            Vergoldete Himbeeren – für den Beginn einer wunderbaren Ehe Kategorien: Dessert, Beeren, vorbereiten Menge:        6-8 Portionen oder eine 7.5 dl Kranzform 10    Blätter Gelatine 400 Gramm Himbeeren 3/8  Ltr. Schwarzer Johannisbeersaft 1/8  Ltr. Himbeersirup 1/8  Ltr. Cassislikör 6     Blattgoldblättchen ============================ QUELLE ============================ Thea Kochbuch für Hexen, ISBN 3-7787-3804-6 — Erfasst *RK* 01.06.2006 von — Petra Kleineisel Die Gelatine in kalten Wasser einweichen. Himbeeren gründlich verlesen, möglichst nicht waschen. Saft mit Cassis vermischen. Gelatine ausdrücken, in 2 El heissem Wasser auflösen und unter Rühren zur Saftmischung geben. Etwas von der Flüssigkeit in eine runde Savarin- oder Reisrandform (3/4 Liter Inhalt) geben und im Kühlschrank festwerden lassen. Ein Drittel der Beeren auf das Gelee heben, mit Saftmischung bedecken …

Ganz schön Tomate!

Normalerweise kaufe ich ja NIE irgendwelche Kochhefte – aber wenn ich per Zufall am Flughafen bin, dann ziehen mich irgendwelche fremden, unbezwingbaren Kräfte zum internationalen Kiosk. Ich sehe mich dort gezwungen, in der Fremdsprachen-Ecke (die glücklicherweise äusserst umfangreich ausgestattet ist), nach „Bon Appetit“, „La Cucina Italiana“, „ELLE à table“ etc. zu stöbern. Merkwürdigerweise werde ich auch immer furchtbar schnell fündig… Und weil ja sowieso gerade Saison ist, hab‘ ich mich hinter ein Rezept aus „ELLE à table“ gemacht. Zudem hat Petras TV-Erfolg erheblich zur Erhöhung unseres Tomatenkonsums beigetragen – und da kam mir dieses Rezept doch „gerade recht“! Was auf dem ersten Bild eher wie eine Pizza Margherita daherkommt, ist auf den zweiten Blick doch ganz etwas anderes und schmeckt unvergleichlich besser. Das i-Tüpfelchen ist der feine Basilikum-Pesto.  ========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1 Titel:            Tomaten-Frischkäse-Tarte Kategorien: Tartes, Gemüse, Käse, Vorspeisen, Blätterteig Menge:        4-6 Personen 500  Gramm  Kirschtomaten, quer halbiert 2      Essl. Olivenöl 1       Blätterteig, rechteckig, ausgewallt; wahlweise rund 1       Ei, aufgeschlagen …