Hexenleben
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Alte Schulden … neue Terrine

Ich schulde Petra von Chili und Ciabatta noch etwas …
Anlässlich ihres Besuches bei uns durfte ich mich küchen- nein, menümässig etwas „ausleben“. Das Marathon-Programm bot neben Favasüppchen, Tomatenmousse mit Knoblauchscampi, pikant-würzigem Himbeersorbet, Lammgigotbraten mit Aprikosensauce auch eine Schokoladen-Mandelcrème-Terrine zum Dessert.

Als Starter reichte ich mein persönliches Herzstück, die Ziegenfrischkäse-Terrine. Das Rezept entdeckte ich im Juli in der französischen Kochzeitschrift „Coté cuisine“, welche ich gerne öfters kaufen würde, aber leider muss ich dafür ins benachbarte Ausland. Zum „Terrinenzeitpunkt“, waren sich die Gäste wohl noch nicht bewusst, was auf sie zukommen würde. Deshalb waren die begeisterten Zwischenrufe noch von einer frischen, unverbrauchten Art. Im Verlaufe des Abends erklangen diese Stimmen leicht ermattet – bis zum Dessert hielten sie jedoch alle durch *grins*.

Diese Terrine ist eine Augenweide und zugleich auch eine kulinarische Offenbarung. Sicher schmeckt die Terrine je nach Frischkäsesorte etwas anders, intensiver, feiner. Das ist so eine richtige „Auftrumpf-Vorspeise“ und ich kann mir gut vorstellen, dass für Ziegenkäsegegner auch eine Kuhmilchfrischkäse-Variante möglich wäre. 

Mit königlichen Keksen

Begleitet wurde die Terrine von Rotkohlsprossen, die mit etwas Limettenöl und Fleur de Sel aromatisiert wurden. Diesmal reichte ich dazu Prinz Charles‘ *Duchy originals Hafer-Pfeffer-Biscuits* probiert. Und sie passten königlich gut – *höflicher Knicks*.
Frisches Baguette oder gar ein Stück Roggenbrot passen übrigens auch hervorragend dazu. 

Genug geplaudert, nach fleissiger Übersetzungsarbeit, hier nun mein Liebling nachgereicht und mein kleiner Dank an Petra, die noch rasch den Fotoapparaten gezückt hat!

von aussen...

von aussen…

 

 

 

 

 

 

 

 

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel:            Paprika-Ziegenfrischkäse-Terrinen
Kategorien: Vorspeisen, Gemüse, Käse, Vorbereiten
Menge:        6-8 Personen

...und im Querschnitt

…und im Querschnitt

6 Paprika, je 3 rote u. 3 gelbe, nicht zu klein, eher länglich
Öl zum Bestreichen des Backbleches
1-2 Tiefkühltüten aus Kunststoff
Backpapier (Pergament)
Olivenöl zum Bestreichen der Förmchen
1-2 Blätter Gelatine (à 2 g)
200 Gramm Ziegenfrischkäse
3 Teel. Tapenade (Olivenpaste) je nach Geschmack grün oder schwarz
Frischer Pfeffer
120 ml Crème fraîche
3-4 Essl. Olivenöl

============================ QUELLE ============================
Côté cuisine Juli 2006
leicht adaptiert
— Erfasst *RK* 01.11.2006 von
— Marie-Isabelle Bill

Petites terrines de poivrons à la tapenade

**Vorbereitung**
Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Die Paprika der Länge nach halbieren, entkernen und auch die weissen Häute wegschneiden. Mit der Schnittfläche gegen unten auf ein leicht geöltes Kuchenblech legen und im Backofen 60 – 80 Min. „backen“. Nicht erschrecken, die Haut wirft dunkle, fast schwarze Blasen!
Am Schluss noch für 5 Min. unter den Grill legen. Herausnehmen und noch heiss in den TK-Sack geben. Sofort verschliessen und min. 30 Min. darin abkühlen lassen.

**Zubereitung**
Terrinenförmchen gut einölen.

Aus Backpapier Rondellen in der Grösse der Terrinenböden ausschneiden und in die geölten Terrinenförmchen legen.

Die Paprika enthäuten (was nun sehr einfach geht) und in ca 0.5 cm breite (oder je nach Grösse der Form angepasste) Streifen schneiden. Zuerst allerdings die Förmchenböden mit Streifen auslegen, diese sind ja unterschiedlich gross.

Die Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen.

Dann die Wände der Förmchen auslegen (abwechslungsweise rot/gelb). Die restlichen Streifen in eine feine Brunoise (feinste Würfelchen) schneiden und beiseite legen.

Nun in einer Schüssel den Frischkäse und die Tapenade gut vermischen (mit einer Gabel). Mit etwas Pfeffer abschmecken.

Die Crème fraîche in einer kleinen Pfanne leicht erhitzen und die ausdrückte Gelatine gut unterrühren, bis sie sich aufgelöst hat. 1 EL der Frischkäsemischung unterrühren und sehr gut vermischen. Nun diese Crème unter die Frischkäsemischung rühren, bis eine homogene,
feine Masse entsteht. Jetzt noch die Paprika-Brunoise vorsichtig unterrühren.

Jetzt diese Mischung in die Förmchen verteilen. Darauf achten, dass die Frischkäsemenge auf gleicher Höhe wie die Enden der Paprikastreifen liegt. Mit Haushaltfolie abdecken und für 4 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.

Zum Servieren können die Terrinen nun sehr gut gestürzt werden, da sie wegen des Backpapiers nicht am Boden kleben. Garnieren mit Sprossen oder Basilikum.

Servieren mit einem feinen Salat und dunklem Bauernbrot oder Baguette.

Vorbereitung: mind. 70 Min.
Zubereitungszeit: 30-40 Min.;
Kühlzeit: 4 Stunden

BILLI: Einfach sensationell, sicher etwas aufwändig, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Eine wahre Augenweide und superfein im Geschmack – ich habe sie mit Pfeffer-Hafer-Biscuits und dunklem Bauernbrot probiert. Schmeckt einfach Mmmmmmmh! Angerichtet mit Sprossen und etwas Zitronenöl und Fleur de Sel und frischen Pfeffer dazu gereicht.

Die Portionen sind recht grosszügig berechnet. In einem Menü reicht sicher auch ein halbes Stück. Wenn dieses gut angerichtet und dekoriert wird, sieht das auch noch schön aus. Im Originalrezept sind bloss 4 Paprikas eingesetzt, was eindeutig zuwenig ist, wenn die Förmchen schön ausgelegt werden sollen. Die Frage ob schwarze oder grüne Tapenade ist lediglich eine Frage des Geschmackes: Die Dunkle ist sicher kräftiger im Aroma, wobei z.B. bei der Grünen auch zusätzlich noch klein Olivenscheibchen beigefügt werden können. Die Paprika können auch gut vorbereitet werden, indem sie gleich am Morgen „gebacken“ werden und dann bei geschlossenem Backofen abkühlen. Der Ofen wird erst geöffnet, wenn die Paprika gehäutet
werden müssen. Dies muss allerdings am selben Tag geschehen.

TIPP von Côté cuisine: Anstelle von Einzelportionen kann auch eine grosse Terrine (z.B. in Cakeform) produziert werden. Dazu müssten aber die Paprikastreifen ca 2-3 cm breit sein und die Gelatinemenge müsste geringfügig erhöht werden, damit nachher auch schöne Tranchen
zu schneiden sind. Die Rezeptautoren empfehlen für eine grosse Caketerrine die doppelte Menge an Zutaten.

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Nachtrag:
Die Zeitschrift „Côté cuisine“ gibt es nicht mehr – sie wurde ersetzt durch „Zeste“….

 

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