Alle Artikel in: mein Senf dazu

Zwischenhochvorsaison

In zwei, drei Wochen, so scheint es, wird auch in der Urschweiz einheimischer oder wenigstens Badischer Spargel angeboten werden und mein Spargelherz dabei ganz heftig schlagen! Deshalb mache ich mir noch ein paar nachträgliche Gedanken zu den vergangenen Wochen. Dieser Winter, der keiner war, liess meine kulinarischen Frühlingsgefühle bereits Mitte Februar hochköcheln. Wie toll wäre es, jetzt so eine feine Spargelquiche zu backen oder ein himmlisches Erdbeerdessert zu zaubern? Aber um die Fasnacht rum war definitiv weder Spargel- noch Erdbeerzeit. Weisser Peru-Spargel und grüner Mexiko-Spargel Wenige Tage später wurde ich eines Besseren belehrt: Ein Grossverteiler lenkte meinen Blick beim Eintreten in den Laden gekonnt auf verlockend rote, marokkanische Beeren im Ein-Kilo-Kistchen. Der Preis? Knapp gleich viel wie im Mai – für ein Körbchen von 250 Gramm Schweizer Erdbeeren. Ein anderer Grossverteiler appellierte hartnäckig an den Spargelgourmet in mir und bot wunderbar weissen Peru-Spargel und knackig grünen Mexiko-Spargel an. Der Preis? Weniger als im Mai ein Bund einheimischer Edelstangen mit dem halben Gewicht. Kollegin Rita staunte über meine Entrüstung ob der saisonalen Fehlangebote: «Diese Erdbeeren schmecken und sie kosten doch viel weniger als die …

Junk Food, Littering und die Jugend von – gestern!

„Plädoyer für gemeinsames Essen und Geniessen“ Claudio hat einen Blog-Eintrag verfasst, der bei mir geradezu eine Explosion von Gedanken ausgelöst hat. Seinen Kommentar-Briefkasten wollte ich nicht sprengen, aber Luft muss ich mir wirklich mal machen. Zumal einmal mehr der Ausdruck „Jugend von heute“ im Raum stand. Ja, ja, die Jugend von heute (waren wir auch mal!)… Für uns fand anno 1975 in Bern eine kleine Revolution statt, als wir, genüsslich an einer Brat-wurst kauend, während des Abendverkaufs durch die Stadt schlenderten. Fast fühlten wir uns etwas verrucht. Und 1979 fuhren wir mit dem VW-Bus zu fünft von Solothurn nach Genf, übernachteten auf einem Parkplatz und mampften tatsächlich beim ersten grossen, gelben M der Schweiz genüsslich (tja!) einen Big-sowieso und schlürften dazu eisgekühltes Cola aus dem Pappbecher. Dem zuhause gebliebenen Kollegen wurde dann ein Pamp-Exemplar mitgebracht, zum Aufwärmen im Backofen (Mikrowelle gab’s noch nicht für jeden)… Jugendsünden, die mich manchmal arg erschauern lassen… Stellt sich die Frage, ob unsere Generation damals irgendwie „falsch abgebogen“ ist? … die Jugend von damals (öhm, wir?) – trägt einerseits dazu bei, dass die Jugend von …