Grünfutter, SuppEintopf
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Crème de Fèves

Ich mag Fava-Bohnen extrem gerne gerne. Auch in getrockneter Form, welche man bei uns in der Zentralschweiz kaum mehr findet. Auch in anderen Landesregionen sind sie nur bei ausgewählten Italienern erhältlich. Der italienische Papa einer Arbeitskollegin meinte einmal: „Armer-Leute-Frass, dieses Fava-Püree. Meine Nonna hat das immer gemacht, wenn nichts anderes mehr im Haus war und der Monat noch lange dauerte. Bleibt mir vom Leib mit diesen komisch schmeckenden Bohnen!“ Ich liebe auch das Püree, allerding serviere ich dieses aus getrockneten Favas fast nur in der kalten Jahreszeit. Dann aber wärmt und schmeckt es. Z.B. mit gedünstetem Cima di Rapa und feinen Salsicce.

Das „Problem“ bei frischen Favas ist eigentlich nur der Rüstaufwand und anfänglich auch das Einschätzen der richtigen Einkaufsmenge, damit man dann doch noch genug Bohnenkerne erhält. (In Frankreich habe ich tiefgekühlte Favas entdeckt, die man nur noch von der letzten Schale befreien muss). Aber es ist ganz witzig, wenn wir uns mal anschauen, wieviel 1 kg frische Bohnen schlussendlich ergeben – nämlich nur noch rund 180-230 g!
Hier eine kleine Illustration dazu:

... so auf dem Markt zu kaufen (O-Ton Markthändler: "Die werden normalerweise nur von Italienern gekauft!" ...

… so auf dem Markt zu kaufen (O-Ton Markthändler: „Die werden normalerweise nur von Italienern gekauft!“ …

... der Inhalt einer Bohne

… der Inhalt einer Bohne

Juli 2007 Fava_c

links die Hüllen (s. 4 Mitte), rechts schlussendlich die wahre Ernte

... rechts, das feine, zarte Böhnchen

… rechts, das feine, zarte Böhnchen

Petra und ihre Familie auf jeden Fall kennen die Favas und mögen sie auch – hatten wir doch im Frühling 2006 ein wohlschmeckendes Artischockengemüse mit Fava und Tomaten zum Zicklein serviert bekommen. Und so liegt es für mich bei Besuch auf der Hand, ein feines Süppchen aus Favas zu servieren – es scheint bis jetzt immer allen geschmeckt zu haben.
Das Foto stammt aus einem Cascabel & Co – Verwöhn-Menü im letzten Sommer – ich habe auch diesmal mit etwas Haselnussöl abgeschmeckt und eine kleine feine Speckwürfelcheneinlage in das Tässchen gegeben … schmeckte hervorragend herb und würzig mit dem ureigenen Favageschmack!!!
OK – niemand von uns hat ein Bild nur von der Suppe machen können – die Tässchen waren schlicht zu klein – aber hübsch, oder? Die hat meine Oma zu meinem 20. Geburtstag bemalt (das ist allerdings auch schon eine Weile her). Wunderschön lindengrün wirkt diese feine Crème de Fèves:

Juli 2007 Fava_e

==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel: Crème des Fèves – Favabohnencrème
Kategorien: Suppe, Vorspeise, Hülsenfrüchte
Menge: 4-6 Portionen

2 Stücke      Knoblauchzehen, feinstgehackt
1  klein.        Zwiebel, feinstgehackt
1  Teel.         Olivenöl
2  Scheiben  Pancetta, feingewürfelt
250-300  Gramm  Fava Bohnen, geputzt
400-500  ml Hühnerbouillon
Salz, Pfeffer
2-4  Zweige  Thymian
100 ml          Halbrahm
4  Scheiben  Pancetta, in feinen Streifchen
Feinstes Haselnussöl

============================ QUELLE ============================
inspiriert durch ein Fava-Bohnen-Ragout von Ralph Knauth
— Erfasst *RK* 18.07.2007 von
— Marie-Isabelle Bill

Zwiebeln, Knoblauch und Pancetta gut vermischen und im Olivenöl anbraten. Die Favabohnen zugeben und leicht mitbraten, mit Bouillon ablöschen, 5-10 Min offen simmern lassen. Pfanne vom Herd nehmen.

Rahm zugiessen und mit dem Zauberstab pürieren. Mit wenig Salz, frischem Pfeffer und Thymian abschmecken.

Pancettastreifchen anbraten und vor dem Servieren über das Süppchen geben. Mit Haselnussöl abschmecken.

Variante: Mit Mandarinen- oder Limettenöl abschmecken (evtl. ohne Pancetta). Als Variante habe ich schon geröstete Haselnussstückchen genommen.

BILLI: Grossartiges Süppchen, bloss nicht zu lange köcheln, sonst wird die Suppe eher bitter… Achtung, muss individuell mit Rahm und Bouillon abgeschmeckt, gestreckt o.ä. werden. Je nach Bedürfnis. Nicht zuviel für eine Portion rechnen – es „gnüegelet“ bald.

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