Alle Artikel mit dem Schlagwort: Suppe

Kühle Suppe für heisse Ferientage

Mit Knoblauch ist das so eine Sache… Es gibt Menschen, die werden sich nie dafür erwärmen können; andere würden am liebsten drin baden. Ich gehöre zu der zweiten Gruppe 😉 Eine wohlschmeckende und sehr bekömmliche Art, die tolle Knolle zu verwenden, findet sich in Form von „Konfiertem Knoblauch“. Vor etwa 6 Jahren hatte ich im kleinen Kuriositätenladen* ein „Erweckungserlebnis“: Stephs Rezept kam mir als Einweck-Freak gerade recht und seither wecke ich, ein oder zwei Mal im Jahr, konfierten Knoblauch ein. Den Ail rose Lautrec erhält man bei uns eher im Spätsommer, aber im Frühling gibt es einheimische Alternativen und die sind nicht minder köstlich. Womit wir bei einem Knoblauchsüppchen angelangt sind. Das Rezept ist von Ralph Schelling, der einige Zeit auch für die «Saisonküche» Rezepte mitentwickelt hat und seit dem vergangenen Jahr nun für die edle Frauenzeitschrift «annabelle» mitzaubert. Ralph Schelling ist ein Schweizer Koch-Shoothing-Star, aber mit sehr seriösem Hintergrund: Gelernt hat er in den «Kunststuben» des Küsnachter Spitzenkochs Horst Petermann. Als jüngster Gewinner gewann er 2008 die wichtigste Auszeichnung der Schweizer Kochgilde, den renommierten «Swiss Culinary Cup». Er …

Rettet die Spargelsaison!

Endlich ist die echte Spargelzeit wieder da! Endlich! Aber schon bald, bestimmt nach sechs bis acht Wochen, werden die Tore zum Spargelparadies wieder geschlossen. Also gilt es, jetzt die kostbaren Stangen zu geniessen und sich schon mal Gedanken darüber zu machen, wie wir noch etwas hinüber zu retten in die spargellose Zeit. Viele Gemüse und Früchte konservieren wir auf vielfältige Art und Weise, nur beim Spargel sind wir gar zurückhaltend. Weshalb eigentlich? Das Argument, alles nur zur Saison geniessen zu dürfen, stimmt zwar – mit Einschränkungen: Ich kaufe keine Aprikosen im April, aber die Aprikosenkonfitüre gehört zum klassischen Einkochrepertoire. Im Januar schmecken die, im Sommer gedörrten, Bohnen unvergleichlich gut zu Speck und Saucisson. Und im September kaufe ich keine Kirschen, der Kirschkuchen mit den sterilisierten Früchten jedoch schmeckt einfach göttlich. Und von Pasten, Marmeladen und Pürees reden wir mal gar nicht. Also, weshalb nicht auch mit Spargel? Also los, probiert es doch mal mit den verschiedenen Varianten der „Geschmacksrettung“: Tiefkühlen kann man Spargel hervorragend. Einfach daran denken, dass er nach dem Auftauen nicht mehr knackig …

Hochzeitssuppe zu Chalandamarz

Es ist bitterkalt und alle wünschen sich langsam den Frühling herbei. Im Engadin wird am ersten März Chalandamarz gefeiert, ein wunderbares Kinderfest für alle. Mit kleinen Glöcklein von Ziegen, Schellen und Treicheln ziehen in den Dörfern Kinder und Jugendliche singend durchs Dorf und vertreiben so den Winter. Einige lassen die Peitschen knallen, lärmen mit der Rätsche und andere bitten um Lebensmittel und Geld. Zum Abschluss essen die Kinder oft die letzten Kastanien des Jahres, natürlich mit Schlagrahm.  Ich glaube aber, dass eine Suppe mindestens so gerne gegessen wird, denn in diesen Tagen ist’s im Engadin ziemlich kühl, Minus 20 bis Minus 30 Grad sind normal. Höchste Zeit also für eine wärmende Suppe! Auch bei uns ist es momentan extrem kalt und ungemütlich. Eine heftige Bise unterstützt die Kaltfront namens „Russenpeitsche“. Vorgestern kamen wir morgens um sechs auf maximale Minus 21 Grad, der Wind trieb aber den Chillfaktor höher – oder sollte es tiefer heissen? Gegen Mittag war es erst fünf Grad wärmer geworden. Da geht doch nichts über eine feine, wärmende Suppe. Gerade eben ist die Fasnacht …

Sonntagssuppe zum Ersten

Wie versprochen – hier eine neue Rubrik. In Anlehnung an Montagsmaler – das ist wohl nur noch den „Älteren“ unter Euch ein Begriff – wollte ich erst jeden Montag eine Suppe präsentieren. Aber da sind doch auch etwas aufwändigere Süppchen dabei… Montags? Mmmh… Weshalb nicht, anstelle von Braten, am Sonntag die Suppe? Wir lieben Suppen und Eintöpfe in allen Variationen und am Sonntag macht dieser Genuss auch Spass, also SONNTAGSSUPPE! Wir starten heute mit einer Suppe, die sehr edel rüberkommt, aber schnell und einfach zu machen ist. Im Kräutergarten geht es Richtung Ernte-Endspurt. Und da muss auch der Rosmarinstrauch Nadeln lassen. Bevor wir wieder Rosmarinbutter anrühren und kleine Gewürzsträusschen kreieren, gibt es also noch ein Rosmarinsüppchen mit Lammeinlage und einer vegetarischen Tomateneinlage als Variante, welche auch Fleischtiger mögen werden. Die Menge ist grosszügig berechnet, als Vorspeise kann sie durchaus für 6 Personen verwendet werden. Sie ist, trotz Rahm, sehr leicht und bekömmlich. Wer ein Menü kocht, kann die Suppe vorbereiten und muss nur noch das Fleisch anbraten. Die vegetarische Einlage, geschmorte Tomaten, kann ebenfalls vorbereitet …

Crème de Fèves

Ich mag Fava-Bohnen extrem gerne gerne. Auch in getrockneter Form, welche man bei uns in der Zentralschweiz kaum mehr findet. Auch in anderen Landesregionen sind sie nur bei ausgewählten Italienern erhältlich. Der italienische Papa einer Arbeitskollegin meinte einmal: „Armer-Leute-Frass, dieses Fava-Püree. Meine Nonna hat das immer gemacht, wenn nichts anderes mehr im Haus war und der Monat noch lange dauerte. Bleibt mir vom Leib mit diesen komisch schmeckenden Bohnen!“ Ich liebe auch das Püree, allerding serviere ich dieses aus getrockneten Favas fast nur in der kalten Jahreszeit. Dann aber wärmt und schmeckt es. Z.B. mit gedünstetem Cima di Rapa und feinen Salsicce. Das „Problem“ bei frischen Favas ist eigentlich nur der Rüstaufwand und anfänglich auch das Einschätzen der richtigen Einkaufsmenge, damit man dann doch noch genug Bohnenkerne erhält. (In Frankreich habe ich tiefgekühlte Favas entdeckt, die man nur noch von der letzten Schale befreien muss). Aber es ist ganz witzig, wenn wir uns mal anschauen, wieviel 1 kg frische Bohnen schlussendlich ergeben – nämlich nur noch rund 180-230 g! Hier eine kleine Illustration dazu: Petra und ihre …

Grün und schmackhaft kühl

Meine Einstellung zu Betty Bossi, der Schweizer Nationalküchenheiligen, hat sich schon seit einiger Zeit verändert. Ich bin kritischer geworden, tue mich etwas schwer mit der, schlecht „verpackten“, aber unverhohlenen, manchmal geradezu aufdringlichen Werbung für einen Grossverteiler und der eher biederen Aufmachung. Schade, ohne die Verdienste um die Schweizer Küchen schmälern zu wollen, ich stehe inzwischen sehr auf die Saison-Küche vom anderen Grossverteiler. Leicht, modern, innovativ und man steht ehrlich dazu, dass die Migros dahinter steckt – ja, von Anfang an war klar, dass die Migros die Saison-Küche als Plattform nutzen würde. Auch die redaktionellen Beiträge sind interessant und journalistisch gut und seriös. Es fehlt nicht an Humor und einer Prise Leidenschaft. Ohne weiteres ist ein Abo zu empfehlen. (NEIN, ich bekomme leider keine Provision!) Auf der Suche nach einem kühlen Süppchen, das sich wohltuend von Gazpacho, Melonen- und Gurkensuppe abhebt, stiess ich in der Saison-Küche von diesem Juli auf die Sauerrahm-Rucola-Suppe. Unsere Gäste, auch die Kleinen, mochten die Suppe sehr! Die Farbe ist verlockend – der Geschmack nicht zu heftig (also auch kindertauglich) und trotzdem sehr aromatisch. Ähhm, die …