Grünfutter, Süsse Verführung, Vorratskeller
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„Kirschen rot – Spargel tot“

Ade Du schöne Spargelzeit!
Zum Abschied wollte ich noch etwas hinüberretten. Aber Spargel im Glas – neee! Sie brachte mich auf die Idee: Spargelkonfitüre.

Das klingt ja etwas gewöhnungsbedürftig, sogar der Göttergatte hielt einen Moment inne und fragte mich mit kritischem Blick und zittriger Stimme: „Bist Du Dir da sicher?“

Liebe Nicht-Deutschschweizer, hier eine Zwischenbemerkung als kleine Belehrung:
Wenn Sie der Deutschschweizer nach einer Behauptung, Aussage, Bemerkung etc Ihrerseits mit den Fragen „Bist Du Dir da sicher?“, „Meinst Du?“, „Wirklich?“ konfrontiert, will er eigentlich keine Antwort. Nein, er gibt nur ganz klar zu verstehen, dass er überhaupt nicht Ihrer Meinung ist. Sie wissen, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber in Tat und Wahrheit gibt es keine Ausnahmen. Nun ja, im Grunde will er Sie schlicht und einfach darauf hinweisen, dass Sie mit offenen Augen ins Verderben rennen!

Ich ging also gar nicht auf seine Frage ein und widmete mich ausgiebig der Rezeptesuche, dem anschliessenden Studium und Vergleich der gefundenen Anleitungen und bereitete als Abschieds-Gruss an den Frühling einen grün-weissen Spargelsalat mit Erdbeeren an einem schlichten Honigdressing zu. Nach dem Genuss desselben hakte der Göttergatte nach: „Meinst Du wirklich, dass Du Spargelkonfitüre machen willst?“ Die Antwort lautete schlicht und einfach „JA!“, denn ich hatte in Jens Piotraschkes Buch „Spargeln – Rezepte von Pio“ ein raffiniertes Rezept gefunden.

Was soll ich schreiben?
Ich rannte nicht in mein Verderben und der Vorratskeller ist um einen Schatz reicher!
Diese Spargelkonfitüre passt zu frischem Butterzopf, Baguette oder Toast als Aufstrich, zu Ziegenkäse (danke Ulrike!) oder Sbrinzmöckchen auf dem Käseteller und, ganz exklusiv, auch zu Vanille-Eis!
Schwärmen darf ich und ich kann nur rufen: Hei, nächstes Jahr müsst Ihr das ausprobieren, denn es schmeckt göttlich! So gut, dass ich gar nicht dazu kam, den Aufstrich zu fotografieren, alles war blitzschnell weggeputzt – und die abgefüllten Gläser machten sich nicht besonders bei unseren Lichtverhältnissen.
Deshalb habe ich mir erlaubt, das Bild aus dem Buch zu verwenden, denn sie sieht genau so aus – und schmeckt wunderbar, ja göttlich – habe ich das nicht schon erwähnt? Egal, ich werde die restlichen Gläser auf jeden Fall hüten wie meinen Augapfel und nur ganz ausgewählte Gäste sollen mit uns diesem Genuss frönen! Ade Du schöne Spargelzeit – bis nächstes Jahr!

Spargelkonfitüre

Ganz so stückig mag ich es nicht, entweder habe ich Konfitüre oder Stückchen auf dem Brot…

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel:            Spargelkonfitüre mit Vanille und Portwein
Kategorien: Vorrat, Konfitüre, Gemüse, Alkohol
Menge:        1 .25 l Konfitüre

1,7 kg Weisser Spargel, nicht zu dick!
Etwas Salz
Etwas Zucker
1 Vanilleschote
1 Pack. Bourbon-Vanille-Zucker
500 Gramm Zucker
1 Pack. Gelierhilfe 3:1 (3 Teile Frucht, 1 Teil Zucker)
150 ml Weisser Portwein
1 halbe Zitrone, Saft

============================ QUELLE ============================
leicht adaptiert nach „Spargel – Rezepte von Pio“ von Jens Piotraschke, Falken-Verlag
— Erfasst *RK* 01.07.2012 von
— Marie-Isabelle Bill

Den Spargel schälen und die Enden abschneiden. Von den Stangen die Köpfe abschneiden und für ein anderes Gericht verwenden. Die Stangen in etwa 0,5 bis 1 cm lange Stückchen schneiden.

Wasser – nur zum Vorkochen des Spargels – mit Salz und Zucker zum Kochen bringen, die Spargelstückchen darin etwa 12 Minuten garen, herausnehmen und gut abtropfen lassen.

Die Vanilleschote halbieren und das Mark auskratzen. Schote und Mark zusammen mit Spargel, Bourbon-Vanille-Zucker, Zucker, Gelierhilfe, Portwein sowie dem Zitronensaft aufkochen. Alles unter Rühren bei starker Hitze etwa 4-6 Minuten kochen.

Die Vanilleschote entfernen und die Konfitüre mit einem Pürierstab grob durchmixen; es soll ca. die Hälfte der Spargelstückchen unzerkleinert bleiben.

Konfitüre heiss in die heissen, vorbereiteten Gläser füllen, Gläser verschliessen, kurz auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.

BILLI: Sensationell! Passt hervorragend auf Butterzopf, Tost oder Brötchen. Extrem gut passt ein Klacks davon auf den Käseteller (besonders zu Ziegenkäse). Mit Vanille-Eis schmeckt’s toll!

Das Originalrezept sieht 900 g Gelierzucker 2:1 vor und nur 100 ml Portwein, das war mir zu süss!

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