Monate: November 2006

Ein Herzerwärmerchen für den Blog-Event „Kastanien“

Endlich mal wieder Zeit für den Blog-Event! Und eigentlich wollte ich doch meinen allseits beliebten, begehrten, sagenumwobenen Wahnsinns-Marronikuchen verbloggen. Aber da kam mir Falki zuvor, mit einem super-gigaähnlichen Cake, von dem ich genauso überzeugt bin und für den ich sicher stimmen wollte, soviel sei verraten. Ich verwende lediglich Mandeln anstelle von Haselnüssen und backe einen ziemlich flachen Kuchen in der Springform; aber dann, dann muss ich mich jeweils entscheiden, ob das Ding entweder a) „sündig, sündig“ sein soll; dann schneide ich Böden und stelle eine Vermicelles-Rahm-Füllung und Dekoration her, mit Marrons-Glacé als „Pünktchen auf dem i“ oder einfach mit b) „purem Geschmack“ überwältigen soll. In diesem Falle wird der Kuchen entweder pur mit etwas Schlagrahm serviert oder als Begleitung von Zwetschgensorbet oder feinem Vanille-Eis. Seufz, ich war so überzeugt. Bis ich las, dass Zorra ebenfalls … Verwirrung total brach aus – das sei verraten! Aber… Aus der Not eine Tugend gemacht und deshalb ein, aus dem Zettelberg herausgeklaubtes, neues, altes Suppenrezept ausprobiert. In zwei Etappen, zwecks Optimierung, soviel sei verraten. Und dann Lob eingeheimst, vom Göttergatten, vom …

Würstchenschicksal

Grad eben habe ich ein Paket erhalten. Ersteigert bei RICARDO – ein Büchlein aus dem Verlag „Die Werkstatt“ mit dem Titel „Portugiesisch kochen“. Die Werkstatt gibt eine ganze internationale Kochbuchreihe heraus, die sie als kulinarische Lesebücher betitelt und die eben „nebst den entsprechenden Gerichten auch deren Geschichte und Hintergrund vorstellt. Eine spannende Angelegenheit, die einen fast vergessen lässt, nebenher noch im eigenen Kochtopf zu rühren.“ (Süddeutsche Zeitung). Stimmt. Im beiliegenden Prospekt stiess ich auf ein kulinarisches Kurzgedicht: Würstchenschicksal Es liegt mit seiner braunen Haut auf einem Bett von Sauerkraut; und halb bedeckt mit Kümmelbrot, wähnt sich das Würstchen nicht in Not. Doch jeder weiss, wie’s wirklich ist: Am End‘ kommt einer, der es frisst. Christine Rölke Das hat mich auf die Idee gebracht, heut‘ mal wieder beim Metzger meines Vertrauens, der pikanterweise auch noch „Rinderli“ heisst, vorbeizuschauen. Seine tollen Würste sind hochprämiert. Etwas frisches Sauerkraut dazu und das Abendessen ist gerettet!

Sündig rot

Kinder und viele Erwachsene mögen häufig keine Randen oder Rote Bete. Ich allerdings bin davon überzeugt, dass dies nur so ist, weil in der klassischen Schweizer Küche kaum jemand auf den Gedanken kommt, Randen anders als in Salatform mit Zwiebeln und saurem Dressing zuzubereiten. Ich mag zwar Randensalat, aber ich finde, dass diesem Gemüse unbedingt mehr Ehre zuteil werden sollte. Was gibt es da für himmlische Rezepte aus der griechischen, russischen, amerikanischen, französischen und arabischen Küche… Da stehe ich also am Abend vor dem Kühlschrank und habe eine unbändige Lust auf Suppe. Aber „gemüsig“ sollte sie sein, nein, lieber fruchtig, aber nicht süss, eher scharf und bei tristem Wetter wäre es doch schön, wenn die Suppe etwas Farbe bekennen würde! Die Lösung zur Quadratur des Kreises findet sich in der Kühlschranktüre und im Gemüsefach: Orangensaft und eine Riesenkolle Rote Bete, resp. Rande, etwas Ingwer und Meerrettich. Also dann, loslegen mit Improvisieren – heraus kommt – mit ein wenig Hexerei – eine geniale Randensuppe. Eigenlob stinkt zwar, aber mein Fazit: TOTAL gelungen – Köchin furchtbar stolz. Und der Name ist auch Programm auf …

Foodblogger’s Welcome-Dinner

oder alte Schulden… Teil 2 Claudia von Dolce hatte mich eingeladen, zum Foodblogger’s Welcome-Dinner etwas zu schreiben. Tja, das fällt mir ganz leicht! – Oder vielleicht doch nicht? Erstens entschuldige ich mich dafür, dass ich das Stöckchen auf Deutsch aufgenommen habe – ich kann einfach zuwenig gut englisch schreiben – das Verstehen geht sehr gut, aber eben, „Geniessen“ heisst für viele ja auch noch nicht „Kochen“… und zweitens: Fact ist, dass einerseits über 1000 Kochbücher eine Wahnsinns-Quelle sind. Andrerseits jedoch wird es beim übermässigen Sprudeln der Quelle ziemlich schwierig, genau das Richtige zu finden und auszuwählen. Beim Essen auswählen bin ich nämlich nicht immer besonders entschlussfreudig – meint der Göttergatte. Die Qual der Wahl traf mich also hart, aber schlussendlich habe ich mich entschieden, für einen eingeladenen Foodblogger ein Menü zusammenzustellen, welches ich noch nie gekocht habe. Alleine schon der Herausforderung wegen … – und träumen darf man ja (Petra & Helmut, habt Acht – Ihr werdet ja bestimmt wieder mal im Hexenhaus vorbeischauen!) Und so entscheide ich  mich für das folgende Herbst-Winter-Gourmet-Gourmand-Menü, das ausschliesslich aus der …

Alte Schulden … neue Terrine

Ich schulde Petra von Chili und Ciabatta noch etwas … Anlässlich ihres Besuches bei uns durfte ich mich küchen- nein, menümässig etwas „ausleben“. Das Marathon-Programm bot neben Favasüppchen, Tomatenmousse mit Knoblauchscampi, pikant-würzigem Himbeersorbet, Lammgigotbraten mit Aprikosensauce auch eine Schokoladen-Mandelcrème-Terrine zum Dessert. Als Starter reichte ich mein persönliches Herzstück, die Ziegenfrischkäse-Terrine. Das Rezept entdeckte ich im Juli in der französischen Kochzeitschrift „Coté cuisine“, welche ich gerne öfters kaufen würde, aber leider muss ich dafür ins benachbarte Ausland. Zum „Terrinenzeitpunkt“, waren sich die Gäste wohl noch nicht bewusst, was auf sie zukommen würde. Deshalb waren die begeisterten Zwischenrufe noch von einer frischen, unverbrauchten Art. Im Verlaufe des Abends erklangen diese Stimmen leicht ermattet – bis zum Dessert hielten sie jedoch alle durch *grins*. Diese Terrine ist eine Augenweide und zugleich auch eine kulinarische Offenbarung. Sicher schmeckt die Terrine je nach Frischkäsesorte etwas anders, intensiver, feiner. Das ist so eine richtige „Auftrumpf-Vorspeise“ und ich kann mir gut vorstellen, dass für Ziegenkäsegegner auch eine Kuhmilchfrischkäse-Variante möglich wäre.  Mit königlichen Keksen Begleitet wurde die Terrine von Rotkohlsprossen, die mit etwas Limettenöl und Fleur de Sel aromatisiert wurden. Diesmal reichte ich dazu …