aus dem Wasser, SuppEintopf
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Köstliches portugiesisches Chaos

Ich bin gerade in einer portugiesischen Phase – das hat seine Gründe. Deren Beschreibung werde ich Euch während der nächsten paar Blogposts nicht ersparen. Aber das wiederum hat auch seine guten Seiten, da erwarten Euch:

2 Reiseberichte

Lissabon ist eine Reise wert! Ach was, da muss man hin! Nein, besser nicht, dieser Stadt sollte der Touristenkollaps erspart bleiben. Aber zu gönnen ist ihr der Erfolg; mit Recht. Es gibt Einiges zu berichten, von der Stadt und aus den Küchen der Stadt. Ich habe mich verliebt. Kein Angst, der Göttergatte profitiert auch davon. Wenigstens kulinarisch, denn da geht es um Ess- und Trinkbares und Souvenirs – womit wir dann auch bereits bei den Büchern wären…

2 Buchbesprechungen

Natürlich habe ich auch ein Kochbuch gekauft – nur eines! Aber was für eines: „A Cevicheria“ von Kiko Martins. Derzeit köchelt einiges in meinen Versuchstöpfen…
„Die portugiesische Küche – A Cozinha Portuguesa“ von Alexanda Klobouk & Rita Cortes Valente de Oliveira stand schon eine Weile in meiner Bibliothek.  Ich hatte ursprünglich die Reise nach Lissabon auch etwas früher geplant. Wenn Ihr die Besprechung auf Valentinas-Kochbuch.de schon gelesen haben solltet – meine folgt trotzdem noch.

einige Rezepte

Naja, ich musste mich schon mit einigen Portugiesen über Rezepte unterhalten und die erwähnten Kochbücher kann ich auch nur rezensieren, wenn ich mich vorher an den Herd stelle. Deshalb heute schon das erste Rezept – zur Feier des Karfreitags:

Ihr wisst ja, dass ich Fisch schon zum Frühstück essen kann. Portugal ist ein Paradies für Fischliebhaber. Und weil sogar die Schweizer am Karfreitag Fisch essen, habe ich mich an einen klassischen portugiesischen Fischeintopf gewagt. Was soll ich sagen? Am besten mit den Worten eines meiner Cocolino-Schüler: „Gägi-einfach, aber mega gut!“ Tja, genau auf den Punkt gebracht. Super einfach und sensationell gut, die bunte

Caldeirada

Klug schichten – nicht umrühren!

„Was für eine Caldeirada!“ Damit meinen die Portugiesen „Hier herrscht aber ein Durcheinander!“ oder „Was für eine riesige Verwirrung!“ Was dann auf dem herrlich duftenden Teller nach buntem Chaos aussieht, schmeckt wunderbar leicht nach Schlaraffenland, Paradies, Glück, Meer – mehr!
Die Caldeirada ist eine Kreation, eine Erfindung portugiesischer Fischer. Die Fischsorten variieren, aber immer gilt: Das Tagesangebot bestimmt, was im Topf landet. Am besten bespricht man die Auswahl der Fische mit dem Fischhändler seines Vertrauens. Es lohnt sich, den frischesten Fisch, das beste Seafood zu kaufen. Das muss nicht der teuerste, edelste Fisch sein, aber die Qualität muss stimmen. Es gilt, was unumstösslich ist: Aus minderer, billiger Ware ist nichts zu zaubern. Jedes, und gerade die einfachen Gerichte, ist nur so gut wie seine Produkte. Also bitte hier nicht den Sparfuchs walten lassen.

Unvergleichlich einfach ist der Eintopf in der Zubereitung; vorausgesetzt, man stapelt richtig, dann kocht er sich fast von selbst. Und ich bin überzeugt, der eine oder andere Fisch-Skeptiker, egal ob er Angst vor der Fischzubereitung oder dem Fischgenuss hat, wirft das Handtuch und langt zu.

Vor und nach dem Service…

Und zum Schluss wird auch noch der fantastische Sud aufgetunkt.

Das köstliche Chaos auf dem Teller: Caldeirada

BOM APETITE!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel: Caldeirada
Kategorien: Eintopf, Fisch, Portugal, Einfach, Vorbereiten
Menge: 4-6 Portionen

6-8 Essl.       Olivenöl
6-10              Miesmuscheln o. ca 30 Venusmuscheln
2-3                große Zwiebeln, in ca 5mm Scheiben
3-6                Knoblauchzehen, in ca 2-3mm Scheiben
4 groß.         Kartoffeln, festkochend, geschält, in ca 5mm Scheiben
Salz (Kräuter-Meersalz)
Piri-Piri-Flocken
frisch gemahlener Pfeffer
3-4                 groß. Tomaten, in ca 7mm Scheiben
1                     Rote Peperoni, entkernt, in ca 5mm Scheiben
1                     Grüne Peperoni, entkernt, in ca 5mm Scheiben
250 ml          Weisswein, auf keinen Fall süss
1 gr. Bund    glatte Petersilie, feingehackt
1 Bund          Frische Minze, feingehackt (ohne Stängel)
3                     Lorbeerblätter
1.5 kg            verschiedene Fischfilets, resp. -stücke
(z.B. Petersfisch, Rotbarbe, Seeteufel, Seelachs, Dorade etc.)
200 Gramm Tubenkalamare, in Scheiben geschnitten oder
Calamaresringe und kleine Tintenfischchen, gesäubert
100-200 ml  Heisser Fischfond oder Gemüsebrühe (optional)
150 Gramm  Garnelen, roh, geschält
150 ml           Whisky

============================ QUELLE ============================
Leicht adaptiert nach „Die portugiesische Küche – A Cozinha Portuguesa“
von Alexanda Klobouk & Rita Cortes Valente de Oliveira
— Erfasst *RK* 31.03.2018 von
— Marie-Isabelle Bill

Das richtige Mise-en-place ist hier sehr wichtig! Alle Produkte vorbereiten: säubern, zuschneiden, bereitstellen. So kommt keine Hektik auf und dann geht alles fast wie von selber.

1 EL Olivenöl in einen grossen, schweren Topf (Schmortopf) geben. Die Muscheln hineinlegen (nur geschlossene), Zwiebel- und Knoblauchscheiben darüberschichten. Nun die Kartoffelscheiben einschichten. Mit 2 EL Olivenöl beträufeln und mit wenig Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen.

Nun die Tomatenscheiben einschichten, Piri-Piri und Salz darübergeben. Dann die roten und grünen Paprikastreifen darüber verteilen und wieder leicht würzen. Den Weisswein darüber giessen. Zum Schluss Petersilie, Minze und Lorbeerblätter gut vermischt hinzugeben.

Alles kurz aufkochen – NIEMALS umrühren! Den Deckel aufsetzen und bei schwacher Hitze 25 Min. köcheln lassen. Währenddessen niemals umrühren! Nur den Topf gelegentlich etwas hochnehmen und leicht schwenken, um die Flüssigkeit gut zu verteilen. Danach die Fisch- und Calamaresstücke auf das Gemüse verteilen und wenig salzen. Falls notwendig, Brühe/Fond zugiessen. Den Deckel wieder aufsetzen und für weitere 8 Min. köcheln lassen.

Jetzt die Garnelen hinzugeben und weitere 2 Min. kochen. Den Topf von der Kochstelle nehmen und den Whisky darüber giessen, um die Aromen zu verstärken. Nicht umrühren! 3 Min. zugedeckt ruhen lassen und dann servieren. Jeder nimmt sich aus dem Topf seine Portion.

Evtl. noch etwas frisches Brot (z.B. Baguette) dazu reichen – um etwas von der Sauce aufzutunken. Nicht zu trockener Weisswein passt hervorragend, z.B. ein Vinho verde; Wasser passt auch 😉

Billi: Absolut köstlicher, leichter Fischeintopf. Hat auch den Fischskeptiker überzeugt! Umami?! Im Originalrezept steht, 1.5 kg Fische mit Kopf und Gräten; das ist sicher gut (s. Fischsuppen) für das Aroma. Venusmuscheln verwendet. Als Variante vom Fischhändler empfohlen: Seeteufel mit dicken Gräten, leicht zu entfernen – das Aroma bleibt erhalten. Andere Rezepte empfehlen auch weissen, nicht süssen Portwein anstelle des Whiskys.

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