Autor: coriandre

Im Umbau – Relaunch Herbst 2016

„Geduld bringt Rosen“, so heisst es. Hier nun soll sie neue Ideen, einen neuen Stil und vieles andere mehr bringen. Journalistisches Handwerk üben, etwas Grafik und Fotografie auch. Zum Herbstbeginn 2016 werde ich es wieder stürmen lassen. Freut Euch auf ausführlichere Berichte, Interviews, Buchbesprechungen und neue Rubriken. Und ab 1. Oktober 2016 finden sich die Montags-Suppe, Rezepte für „Hamster“ und 5:2-Fastende. Restaurantkritiken, Reiseberichte und Portraits von Menschen, die für Genuss einstehen, auf welche Art auch immer. Ich freue mich auf Euch und auf meine neue Herausforderung! Herzliche Grüsse vom Frühlingsberg!

Trotz Winterschlaf die besten Wünsche

Nach wie vor schläft mein Blog. Schönheitsschlaf, Erholungsschlaf? Man kann es sehen wie man will – aber meine Ausbildung fordert ein wenig Zeit und deshalb bleibt es derzeit so wie’s ist. Gekocht wird nicht weniger, fotografiert schon. Ich wünsche Euch allen wunderschöne, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch in ein glückliches, gesundes und kochmässig umwerfendes 2015! Wer weiss, vielleicht bis Ostern….?

Betteln und dürsten – hoch über Locarno

Manchmal winkt das Schicksal mit dem Zaunpfahl – das kann sich durchaus in Form von schlechtem Wetter äussern. Als wir im Herbst vor zwei Jahren beschlossen, das Grotto al Ritrovo im Val Resa, hoch über Brione s/Minusio aufzusuchen, regnete es. Tagsüber nur ein wenig, aber als wir spontan Richtung Val Resa aufbrachen, öffnete der Himmel die Schleusen und es nahte ein Gewitter. Unmittelbar vor dem Restaurant kam uns ein Auto entgegen. Gabriela, die Besitzerin, teilte uns beim Betreten des Grotto mit, dass der Koch soeben nach Hause gefahren sei. Im Gewitter, das das ganze Locarnese für einige Stunden lahm legte, fuhren wir zurück und stillten unseren Hunger daraufhin im „Centovalli“ in Ponte Brolla, bei Kerzen- und Taschenlampenlicht. Aber das ist eine andere Geschichte. 23 Monate später beschliessen wir, vorher unbedingt zu reservieren und freuen uns auf einen gemütlichen Abend bei köstlichem Essen. Ganz so, wie es Ti saluto Ticino in ihren Berichten beschrieben hat. Die Homepage verspricht, dass das Grotto täglich geöffnet ist. Sonntags für Montag Abend reservieren, so lautet unsere Devise. Herr Himmelsbach, der neue Besitzer, erklärt mir, dass am …

Zwischenhochvorsaison

In zwei, drei Wochen, so scheint es, wird auch in der Urschweiz einheimischer oder wenigstens Badischer Spargel angeboten werden und mein Spargelherz dabei ganz heftig schlagen! Deshalb mache ich mir noch ein paar nachträgliche Gedanken zu den vergangenen Wochen. Dieser Winter, der keiner war, liess meine kulinarischen Frühlingsgefühle bereits Mitte Februar hochköcheln. Wie toll wäre es, jetzt so eine feine Spargelquiche zu backen oder ein himmlisches Erdbeerdessert zu zaubern? Aber um die Fasnacht rum war definitiv weder Spargel- noch Erdbeerzeit. Weisser Peru-Spargel und grüner Mexiko-Spargel Wenige Tage später wurde ich eines Besseren belehrt: Ein Grossverteiler lenkte meinen Blick beim Eintreten in den Laden gekonnt auf verlockend rote, marokkanische Beeren im Ein-Kilo-Kistchen. Der Preis? Knapp gleich viel wie im Mai – für ein Körbchen von 250 Gramm Schweizer Erdbeeren. Ein anderer Grossverteiler appellierte hartnäckig an den Spargelgourmet in mir und bot wunderbar weissen Peru-Spargel und knackig grünen Mexiko-Spargel an. Der Preis? Weniger als im Mai ein Bund einheimischer Edelstangen mit dem halben Gewicht. Kollegin Rita staunte über meine Entrüstung ob der saisonalen Fehlangebote: «Diese Erdbeeren schmecken und sie kosten doch viel weniger als die …

Paket aus Deutschland

Habe ich schon vom (D)FssgF geschrieben? Ja? Dann lest doch gleich hier mal nach, was da so geschah. Ausgabe Nr. 9 hat stattgefunden und siehe da, heute habe auch ich mein Päckchen erhalten. Öhm, der Event nennt sich DFssgF = (Deutsche) Foodblogger schicken sich gegenseitig Fresspakete. Ich blogge zwar in Deutsch, aber meine Küche liegt ja nicht mal im EU-Raum…. also galt es, etwas zu warten… Kein Problem! Die Deutsche Post war superschnell und unvoreingenommen. Und das meine ich nicht ironisch! Es gibt gute Gründe für viele Schweizer, wenn es um die Paketpost geht, die Poststellen im grenznahen Deutschland aufzusuchen. Hier mal wieder ein Beweis: Am 21. Februar in Hamburg aufgegeben, am 25. Februar bei uns auf dem Berg in der Urschweiz eingetroffen! Und dazwischen lag noch ein Wochenende! Vielleicht sollte sich die Schweizer Post mal etwas „an der Nase nehmen“? Egal, endlich durfte auch ich ein zweites Mal Weihnachten feiern, mit diesem Paket-Inhalt: je ein Gläschen Mungo- und Azukibohnen Hamburger Mischmasch (eine Kola-Orangen-Limonade) Pellwormer Bernsteintee Weihnachtsstollen im Glas die „Mutprobe“, sehr scharfer Senf von Senf-Pauli Den Senftopf öffne ich nicht vor der offiziellen …

Care-Paket für Deutschland

Keine Sorge! Deutschland steht noch und ist auch nicht Land unter. Aber Foodblogger lieben es einfach, sich auszutauschen. Und dies nicht nur in Blog-Form, sondern auch ganz echt, in Natura sozusagen. Schreib, wir schicken Pakete in der Welt rum. Für ausgewählte oder zugeloste Foodblogger. Eh ja, wenn frau mal wieder etwas rumschicken will, ausserhalb der Weihnachtszeit, dann sollte sie sich an Rosa wenden. Bei Rosa von Schnuppensuppe gibt es zwar schon bald mal kleine Sterne als Einlage, aber an ihrem tollen Event, da bleibt sie dran. Und so geht mein Dank, winkewinke, Richtung Norden. Und ein Päckchen grad noch dazu, nämlich zu Foodina! Die Zulosung hat mich ganz besonders gefreut, weil ihre Küche mir in vielerlei Hinsicht sehr sympathisch ist – man konsultiere deshalb bitte a) meinen Blogroll und b) ihren Blog Dies ist natürlich nur eine kleine Vorinformation! Ich werde mich hüten, jetzt schon etwas über Inhalt oder das Rezept preiszugeben, das dazu gehört, zumal das Paket heute zur Post geht…. So, das Paket ist angekommen und schein etwas Freude zu bereiten… Was Schweizer so in der Welt rumschicken: Hier …

Apéritif an Silvester

Morgen ist heute schon Schnee vom Vorjahr! Und deshalb gilt es, noch einige Knabbereien zum Festapéro vorzubereiten. Unsereiner schüttelt dies ja zum Ärmel… – Nein! Mir fällt es immer furchtbar schwer, mich für zwei, drei Kleinigkeiten zu entscheiden. Denn ich würde extrem gerne einen Abend lang nur Fingerfood, Häppchen und selbstgebackenes Knabbergebäck aufstellen, essen und dabei glückselig an meinem Champagner- oder Apéroglas nippen. Irgendwann, kurz nach Mitternacht würde dann einfach noch die ultimative Suppe erwärmt und alle wären trunken vor Freude über das Neue Jahr, die tollen Gäste und natürlich das unwahrscheinliche, nie enden wollende Apérobuffet. Der Champagner und die Silvesterbowle, selbstverständlich eine mit und eine ohne Alkohol, wären ein Quell nie enden-Tschrrring! Der Küchenwecker! Wir werden diesen Silvester ganz ruhig, zu zweit auf unserem Berg verbringen! Vermutlich wird es die letzte Silvesterfeier in unserem alten Bauernhaus sein, denn von unserem Vermieter werden im kommenden Jahr grosse Pläne realisiert werden und da passt leider unser Kleeblatt nicht dazu – wir wissen nicht, ob wir das alte Bauernhaus verlassen müssen. Während ich dann so zu schlucken habe, möchte ich nicht unbedingt …

Du Suppenhuhn, Du!

…oder weshalb das nicht immer eine Beleidigung ist! Irene vom Widmatt-Blog ist eine liebe Bekannte aus der Gegend meiner alten Heimat Solothurn. Sie hat mich eingeladen, einen Gastbeitrag über ein oder zwei Bücher zu schreiben, die mich in der letzten Zeit beschäftigen. Gesagt getan, hier erfährt der geneigte Leser etwas über meine Liebe zu Suppenhuhn und zu Siegfried W. Rossal. Nun gut, vielleicht nicht gerade Liebe, aber Respekt und „Chapeau“ – Ich spreche jetzt von Rossal, nicht vom Suppenhuhn… Und ich will endlich mal bei ihm im Restaurant Cocoon essen gehen und mir seine Bücher signieren lassen! „Suppenhuhn – fast vergessen, neu entdeckt“, erschienen im FONA Verlag, ist sein neuestes Werk. Aber bitte jetzt bei Irene weiterlesen und ein Rezept für Randen-Zwetschgen-Suppe mit (Suppen-)Huhn und Ingwerschaum finden. Hier schon mal ein Foto als „Gluschterli“: Und übrigens, neu bin ich stolze Besitzerin einer Nikon D70! Sie ist nicht die Neueste, aber für erste Foto-Schritte beim Foodbloggen jedoch optimal. Bald schon darf ich in den Kurs beim einheimischen Fotografen und im Mai, jepeeh, nach Berlin an den Workshop „Shoot the Food“. …

Junk Food, Littering und die Jugend von – gestern!

„Plädoyer für gemeinsames Essen und Geniessen“ Claudio hat einen Blog-Eintrag verfasst, der bei mir geradezu eine Explosion von Gedanken ausgelöst hat. Seinen Kommentar-Briefkasten wollte ich nicht sprengen, aber Luft muss ich mir wirklich mal machen. Zumal einmal mehr der Ausdruck „Jugend von heute“ im Raum stand. Ja, ja, die Jugend von heute (waren wir auch mal!)… Für uns fand anno 1975 in Bern eine kleine Revolution statt, als wir, genüsslich an einer Brat-wurst kauend, während des Abendverkaufs durch die Stadt schlenderten. Fast fühlten wir uns etwas verrucht. Und 1979 fuhren wir mit dem VW-Bus zu fünft von Solothurn nach Genf, übernachteten auf einem Parkplatz und mampften tatsächlich beim ersten grossen, gelben M der Schweiz genüsslich (tja!) einen Big-sowieso und schlürften dazu eisgekühltes Cola aus dem Pappbecher. Dem zuhause gebliebenen Kollegen wurde dann ein Pamp-Exemplar mitgebracht, zum Aufwärmen im Backofen (Mikrowelle gab’s noch nicht für jeden)… Jugendsünden, die mich manchmal arg erschauern lassen… Stellt sich die Frage, ob unsere Generation damals irgendwie „falsch abgebogen“ ist? … die Jugend von damals (öhm, wir?) – trägt einerseits dazu bei, dass die Jugend von …

Toétsché statt Focaccia, eine Liebeserklärung an den Jura

Schweizern ist der Jura ein Begriff! Nicht nur die Gegend, auch oder ganz besonders der Kanton… Denn am 1. Januar 1979, nach fast 165 Jahren Zugehörigkeit zum Kanton Bern, stiess sich der nördliche Teil des Juras ab und als eigenständiger Kanton zur Eidgenossenschaft hinzu. Vorausgegangen waren fast 20 Jahre mit Querelen und Spannungen, ja sogar gewalttätigen und auch blutigen Auseinandersetzungen. Die damalige Jugendorganisation für die Jurassische Unabhängigkeit von Bern, die „Béliers“ verübte Sprengstoff- und Brandanschläge, denen Bau- und Kriegsdenkmäler zum Opfer fielen. Der Kanton Bern ist vorwiegend deutschsprachig und protestantisch. Die Bewohner des nördlichen Juras jedoch hauptsächlich französischsprachig und katholisch. Während der Zeit des Wiener Kongresses wurde der Jura dem Kanton Bern zugesprochen, weil dieser vorher die Waadt und den Aargau verloren hatte. Allerdings war das kulturell gesehen eher ein Missgriff. Denn die Gegend galt lange als Armenhaus Berns und die Jurassier wurden immer wieder benachteiligt. Das ging so weit, dass französischsprachige Jurassier, obwohl Berner Kantonsangehörige, für öffentliche Ämter als nicht wählbar galten, weil sie „welsch“ waren. Bereits im 19. Jahrhundert führte dies immer wieder …