Autor: coriandre

Nanaimo Bars oder Cynthia Barcomis Männerverwöhner

Über Cynthia Barcomi gab es im Zusammenhang mit Ihren beiden Backbüchern schon recht viel zu lesen. Die Italo-Amerikanerin betreibt in Berlin zwei Cafés: das „Kaffeerösterei„ im Westen Kreuzbergs und das „Barcomi’s Deli“ im Herzen Berlins, ca 10 Gehminuten vom Alexanderplatz. Leider ziert noch keines ihrer Werke meine Bibliothek. Ihr erstes Buch „Cynthia Barcomi’s Backbuch“ wurde als Must bezeichnet; ob das zweite Buch „Backen – I love baking“ wirklich nötig war – da scheiden sich die Geister. In der Zwischenzeit ist auch noch ein „Kochbuch für Feste“ erschienen. Im Adventskalender 2010 von „Valentinas Kochbuch“ – übrigens ein in jeder Hinsicht empfehlenswerter Blog für Foodies –  stiess ich auf Signora Barcomi und besuchte daraufhin ihre Homepage. Resultat: Angefixt! ICH WILL DAS BACKBUCH! ICH MUSS UNBEDINGT MAL IN DEN SHOP! Ich hab da nun also eine weitere Adresse in Berlin… und ich muss sofort in die Küche! Eines ist mir schnell klar geworden: Sie versteht es, Urinstinkte zu wecken. Mag es sein, weil mann und frau sich einfach den köstlichen Gebäcken hingeben kann (und erst am nächsten Tage auf der Waage erschrickt), weil es mit ziemlicher Sicherheit süsser Soul-Food schlechthin ist …

Wunderschöne, frohe und fröhliche Weihnachten!

Liebe Foodies, Blogger, Freunde, Mitleser, Nachkocher, Mitkocher, Vorkocher, Vorbilder, Geniesser, kleine Köche, grosse Köche, Kochgötter, Kochhexen, Küchenzauberer  Ich wünsche Euch ein wunderschönes und – falls Ihr es Euch wünscht – geruhsames Weihnachtsfest! Und all‘ denen, die – wider allen unqualifizierten Rufen von Gästen – halt wirklich gerne lange für eben diejenigen Gäste, für die Familie und die Freunde, in der Küche stehen, aber auch all‘ denjenigen, die sich für einmal nur superkurz an den Herd stellen, rufe ich zu: Gutes Gelingen, feines Essen, rundum satte Gäste und Euch:  Zufriedenheit! Alles Liebe

Schnell und schon wieder bitter, aber lustig!

Es ist Samstag-Mittag, kurz nach zwölf und vor uns liegen „fette Tage“. Kühlschrank:  Tendenz eher leer, ausser „Trevisano – bitter und köstlich“ Vorratsschrank:  vorderstes Pack „Tortiglioni – gerillt und gedreht“ Göttergatte und Köchin:  sehr hungrig Zeit:  knapp, wegen Einkaufstour und Geocachen am Nachmittag Wille zum Genuss:  trotzdem und genügend vorhanden!! Die erwähnten Umstände führen unweigerlich dazu, dass sofort das Pastawasser in der Pfanne zum Köcheln gebracht wird. In der Zwischenzeit werden die Überbleibsel an Trevisano quer geschnitten, zwei Knoblauchzehen und eine mittlere Schalotte kleinstgeschnippelt und umgehend zum Dünsten in 1-2 EL Olivenöl zugeführt zu werden. Der Göttergatte wird, weil raubtiermässig hungrig durch die Küche tigernd, mit der anspruchsvollen Aufgabe betraut, den Tisch zu decken, die Pastateller zu wärmen und den Parmigiano zu reiben (eine Handvoll). Trevisano rühren, ein klein wenig braun werden lassen, mit einem halben Deziliter Rotwein  (Weisser ginge zur Not auch) ablöschen, 1-2 EL Pastawasser zugeben, einköcheln lassen. In der Zwischenzeit die Tortiglioni (al dente) abgiessen – Göttergatten Teller bringen lassen – Gezeter wegen heissen Tellern nicht beachten. Mit frisch gemahlenen Pfeffer, etwas Salz und wenig, wenig Rahm – keine Sauce machen! – abrunden, die Tortiglioni und …

Achtung fertig – Advent!

Wir haben doch tatsächlich bereits die ersten Guetzli, Pummi, Gutzi, Kekse, Plätzchen,  Biscuits oder wie auch immer die süssen Kleinigkeiten, die den Advent erst so richtig abrunden, heissen, bereits letztes Wochenende gebacken. Bei unserem, nach vierzehn Jahren nun doch schon tradtionellen, „Guetzlisonntag auf dem Berg“, backen wir immer mit der Familie unseres Patenkindes (auch sehr liebevoll Prinzessin genannt) einen Sonntag lang die Keksdosen voll. Basis sind immer 2-3 Klassiker sowie in jedem Jahr einige absolute Neuigkeiten, die jeweils mit mehr oder weniger Erfolg in eine „To-do next year – Liste“ aufgenommen werden. Der Anlass verändert sich – wie eben die Kinder… Anfangs war der Anlass wahnsinnig ernsthaft. Ausreden, der Küche zu entfliehen, galten nur im Zusammenhang mit Windelwechseln (bei den Kindern), Beschäftigungstherapie (auch bei den Kindern) oder menschlichen Bedürfnissen (bei Erwachsenen galt eine streng einzuhaltende Liste!). Später mussten dann die etwas hohen Ansprüche an Schönheit und Perfektion der einzelnen Gebäcke zurück geschraubt werden. Und man musste sich, im Anschluss an den Kindereinsatz in der Küche und am Plätzchenteig („NEIN, Catherine, wir wollen nicht nur Kätzchenkekse!“ – HAAALT, Philipp, ein Esslöffel Zuckerkügelchen pro …

Bitter aber lustig!

Nachdem es von Sonntag auf heute bereits 5 cm Schnee hingeworfen hat (ja, ja, wir schreiben den 25. Oktober!!), machen wir uns hier auf dem Walchwilerberg auf einen langen und vielleicht auch harten Winter gefasst. Denn hart soll er werden, wenn die Mäuse bereits im September „ins Haus kommen“. Unsere Katzen haben, ganz brav,  den ganzen September über einige Mäuschen angeschleppt – aus dem Keller, vom Dachboden etc. … Die kalte Jahreszeit hat auch ihre Vorteile. Kulinarisch gesehen haben wir uns dem Wetter angepasst und den ersten Chicorée zubereitet. Ein Blattgemüse, das es in der Deutschschweizer Küche leider nur zum Salatfüller oder gerade mal zur Dipp-Hilfe gebracht hat. Was für ein Jammer! Wer diese belgische Schönheit und ihre italienischen Cousinen wie Radicchio, Cicorino usw. nicht besser zu verwerten weiss – dem entgeht wahrlich etwas! Eh bien, so will ich dem Missstand natürlich ein Ende bereiten und hier ein feines Süppchen präsentieren, aber vorher noch auf einige andere Zubereitungsvorschläge hinweisen: So beispielsweise von Robert von lamiacucina : Endives au citron, Radicchio und Chicorée vom Blech,  und Chicoréesalat mit Vanilledressing. Oder Petras Geschmortes …

Zurück an den Herd!

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… Manchmal hält das Schicksal Überraschungen bereit, die man lieber nicht erleben möchte. Und das zwingt einen, die Lebensumstände anzupassen, Prioritäten zu verschieben und  -  wie in meinem Falle  -  den Blog etwas gar zu vernachlässigen, ja nicht mal andere Blogs intensiv zu verfolgen. Später besinnt man sich etwas zurück - vieles empfindet man als Geschenk und plötzlich findet man wieder Befriedigung in "häuslichen Herausforderungen"… Also, zurück an den Herd! Denn Sommer durch beschränkten sich meine Kochentdeckungen, mit wirklich wenigen Ausnahmen,  auf die Produktion von Sirups, Konfitüren, Marmeladen, Kräutertees etc. So werden also in lockerer Folge hier noch einige wenige Rezepte nachgeliefert und – so nehme ich mir vor,  um mir selber etwas Gutes zu tun – natürlich Neues veröffentlicht. Ich freue mich und hoffe ein kitzekleinwenig, dass das auf Gegenseitigkeit beruht! Dann also bis bald, bis zu den Rezepten für "Das weltbeste Ratatouille", "phantastische Madeleines", neue Suppen, Grill-Entdeckungen etc.Die Pipeline füllt sich langsam, Madame schreibt sich nächtens die Finger wund beim Erfassen der Rezepte und die Fotos sind auch schon in Bearbeitung. Das das …

Fisch zum Frühstück oder eine Schweizerin auf Abwegen!

Der Göttergatte machte in Hamburg, nur acht Wochen vor der Hochzeit, eine Entdeckung, die ihn in seinen Grundfesten erschütterte: „Meine Zukünftige isst Fisch. Mit Genuss, auf nüchternen Magen, FRÜH MORGENS UM HALB SECHS!“ Ich hatte Glück, er nahm mich trotzdem zur Frau. Tatsächlich muss er damit leben, dass seine holde Gattin von Zeit zu Zeit, in den Morgenstunden dem Genuss von Fisch und Meeresfrüchten frönt. Ab und zu, wenn Gäste mal über Nacht und zum Brunch bleiben, bereitet Sie doch tatsächlich irgendwelche Fischhäppchen. Eine wahre Herausforderung – aber er hat sich arrangiert, wie das so schön heisst. Das Rezept für Baccalà Mantecato erbettelte ich von Mutter eines lieben venezianischen Freundes. In den traditionellen Lokalen Venedigs und Muranos gehört die Spezialität zum Apéritif, auf Buffets und wird auch bei einer „Ombretta“ gegessen. „Andar‘ all ombra“ bedeutet in der Lagunenstadt nämlich, dass man mit Freunden ein kleines Glas Wein trinken geht, oder zwei, oder drei… Aber ich mag diese Art Baccalà auch zum Brunch, nicht zuletzt, weil man Püree und Polentaschnittchen gut vorbereiten kann. Und da war doch noch ZORRAS JUBILÄUM! Fünf Jahre Intensivbloggen in höchster …

Edle Resteverwertung

Vom letzten Wochenende harrten noch einige feine kleine Artischocken der Dinge, die da kommen sollten. Gestern hatte die Migros in ihrer Fischabteilung Seeteufel im Aktionsangebot. Der Edle ist einer meiner Favoritenfische. Denn mit ihm lässt sich so vieles anfangen… Also, schnell zugegriffen und nach Hause geeilt. Von den neuesten Kartöffelchen lagen noch einige im Körbchen, etwa gleich motiviert wie die Zitronen nebenan. Mmh, die Artischocken wirkten auch etwas vereinsamt und so war schnell klar: Die drei würden den Teufel tun und da liegen bleiben, nein, die gehörten zum Seeteufel! So kam es zu einer „Improvisation totale“, die vielleicht nicht ganz so grandios aussah, aber ganz hervorragend schmeckte – auch dem Göttergatten! ==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 Titel:            Artischocken-Seeteufel-Pfanne Kategorien: Fisch, Gemüse, Kartoffeln, Kräuter Menge:        4 Personen =========================== MARINADE =========================== 4      Knoblauchzehen; oder mehr, wer mag 2      Bund  Glatte Petersilie 1-2   Zitronen, Zesten und Saft 3      Essl. Olivenöl I Pfeffer aus der Mühle 400  Gramm  Seeteufel, in 2-3 cm-Stücken 500-700  Gramm  Kleine Artischocken 3      Essl. …

Pasta mit Cima di Rapa – ein erster Frühlingsgruss

Wenn ganz ordentlich beim Italiener meines Vertrauens – und den gibt’s in der Zentralschweiz, im Gegensatz zum im Mittelland – oder auf dem Markt Cima di Rapa im Angebot ist, dann kommen unweigerlich Frühlingsgefühle auf. Der italienische Stängelkohl ist fein im Geschmack und nicht so „kohlig“, dass man an den Winter erinnert wird. Es gibt wunderbare Rezepte – eine Neuentdeckung, die bei uns sofort auf grosse Gegenliebe gestossen ist, hat Robert von Lamiacucina erst grad verbloggt. Ich habe hier eines, das schon zwei Jahre alt, aber nicht weniger gut ist. Jaa, natürlich auch deshalb, weil es ein Pastarezept ist. In unserer Alltagsküche sind schon seit einigen Jahren  Orecchiette mit Broccoli von Chili und Ciabatta sehr beliebt. Das Cima di Rapa-Rezept weist fast die selben Zutaten auf, schmeckt mindestens so gut und ist eine valable Alternative. Das Broccoli-Rezept könnte all‘ denjenigen, die den Cima nicht finden, als Ausweichmöglichkeit dienen. Ach ja, Robert schreibt, dass er Cima di Rapa in Basel nicht in der MIGROS oder bei COOP erhält – im Gegensatz zu uns Urschweizern – ich habe gerade ein Riesenbeutel bei der …

Tatar oder Tartar – egal, diesmal sowieso kein Fleisch!

Schon als Kind und Jugendliche faszinierte es mich, dass meine Mutter konsequent von Tatar sprach und alle meine Freunde, aber auch Bekannte meiner Mutter ständig von Tartar. Dieses „r“ ist sogar im französichsprachigen Raum manchmal erwähnt und manchmal nicht. Eine mögliche und sehr einleuchtende Erklärung findet sich hier. Egal, heute ging es nicht um Fleisch sondern um Gemüse – ich liebe Ta(r)tar in allen Variationen – insbesondere zum Abschluss des Winters um eines meiner Lieblingsgemüse, das meines Erachtens von zu vielen Leuten ungerechtfertigterweise als „merkwürdig“, „mit seltsamem Erdgeschmack“ oder „boooh, das gibt es doch nur als Salat mit zuviel Essig oder mit Kümmel“ umschrieben wird: RANDEN oder ROTE BETE (oder BEETE – schon wieder so eine Unklarheit). Wer schon bei uns gegessen hat, weiss, dass ich ein Fan vom Schichten bin. Und so sprang mich doch das Rezept aus meiner „Nachkoch-Kartonschachtel“ buchstäblich an. Und als ich zudem entdeckte, dass ich endlich mal meine Patisserie-Metallringe einsetzen konnte, war die Wahl der heutigen Vorspeise klar. Nur eine kleine Bemerkung am Rande: Das Rezept ist wirklich grosszügig berechnet …