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Von Zaubergärten und verschwundenen Radfahrern

Der Herbst lässt unweigerlich vieles in anderem, weicherem Lichte erscheinen.

Ein Altweibersommer lässt nochmals schöne Dinge Revue passieren, weckt oft Erinnerungen, die durch den milden Schleier der Vergangenheit vielleicht etwas geschönt sind. Trotzdem, die meisten lassen sich in diesem Falle gerne erneut verführen.

So erging es uns mit dem Parco Scherrer in Morcote. Vor beinahe zwanzig Jahren war ich mit meiner Grossmutter in diesem Zaubergarten und immer wieder faszinierten mich die Erinnerungen daran. Vor etwa 10 Jahren war ich, einer Geschäftreise wegen, im Juli in Morcote und wollte ganz alleine diesen Park besuchen, erschrak aber ob der übervollen Reisecars, kurzbehosten Amerikaner und gamsbartbewehrten Filzhutträger, fotogeilen Japaner und übelgelaunten Rentnern – kurzum, ich liess von meinem Vorhaben ab.

Dem Göttergatten war der Parco Scherrer unbekannt und da inzwischen die Nachsaison begonnen hatte, beschlossen wir, ganz gemütlich Richtung Morcote aufzubrechen. Gegen Mittag konnten wir auf einem kleinen Parkplatz sogar eine Parklücke ausmachen und erstanden danach zwei Eintritte für den stolzen Preis von je Fr. 9.-. „Alles im grünen Bereich, denn wir wollten ja einen aufwändig zu erhaltenden Park besichtigen…“

Arthur Scherrer, ein Tuchfabrikant und –händler hat sich hier ein Traum verwirklicht: Aus einem mit Unkraut und Kastanienbäumen überwachsenen, steilen Grundstück am See zauberte er unermüdlich, über viele Jahre hinweg, ein kleines Paradies, bis zu seinem Tode 1956.

Paradiesische Siesta

Ein wunderschöner Spaziergang vorbei an exotischen Pflanzen, die hier im fast subtropischen Klima prima gedeihen. Realisierte Träume von griechischen Tempeln, siamesischen Teehäusern in Bambushainen, arabischen Häusern, römischen Terrassen bis hinunter zum indischen Palast. Manch einer wird sich bestimmt fragen, ob das nicht an Kitsch grenze. Nein, tut es nicht. Wenn ich weiss, dass Herr Scherrer seinen Garten in den Jahren 1930 – 56 geschaffen hat und sich sehr genau an originale Vorlagen gehalten hat. So beispielsweise der ägyptische Tempel mit der Nofretete, eine originalgetreue Nachbildung von Berlin!

Dem Göttergatten gefiel es auch ausserordentlich und wir genossen unser Picknick auf einem der unzähligen Bänkchen, die es ebenfalls zu entdecken gibt. Herrlich, diese Ruhe. Wir genossen die Sonne, die Schattenspiele und liessen unseren Blick auf das gegenüberliegende Porto Ceresio schweifen. Sogar die Zöllner genossen ihre Siesta auf dem Boot in der Bucht.

Aussicht vom griechischen Tempel Richtung Porto Ceresio

Vor dem Siamesischen Teehaus

Vor dem Siamesischen Teehaus

Es gibt so viel zu entdecken:
Von der Libelle (ehrlich, ich habe nur ca 37 mal probiert, sie mit der Kamera einzufangen…), über versteckte Quellen bis hin zur Glücksschildkröte.

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Allein eines betrübte mich:
Obwohl ich manchmal einen Hang zum Perfektionismus habe, bin ich überzeugt, dass im Garten ein bisschen „Mut zur Lücke“ hingehört. Allerdings stellte ich mir hier die Frage, ob die Gemeinde Morcote nicht etwas gar lasch mit dem doch eintreffenden Geldsegen umgeht. Eine liebevolle Hand, ein geübtes Auge und viele Dinge wirkten nicht ganz so vernachlässigt wie jetzt. Vielleicht ist mir das vor zwanzig Jahren nicht aufgefallen, aber einiges ist doch offensichtlich und wirkt etwas verwahrlost…  Genug der trüben Gedanken – auf zum wohlverdienten Kaffee!

Giovanni ist verschwunden

Als ich vor zehn Jahren hier weilte, lud uns der Gemeindepräsident zu einem Nachtessen im Grotto der Alpe Vicania über Vico Morcote ein. Damals gehörte das Grotto Giovanni Albisetti, der die Alpe, nach einer sehr erfolgreichen Radrennfahrerkarriere Mitte der 70-er, zu einem Alpgasthof umfunktionierte. Coniglio mit Polenta, Tagliatelle allo Zafferano oder je nach Saison gefüllte Tortelloni, und und und – für alles war Giovanni selber zuständig. Die Gaststube wirkte vielleicht auf den ersten Blick etwas kitschig, aber trotzdem störten die Maiskolben, der Kupfer-kessel und die karierten Tischdecken nicht, frau fühlte sich einfach wohl und das Essen stimmte. Das Grotto ist zu Fuss in ca 30 Min. ab Vico Morcote erreichbar und auch für mutige Autofahrer gibt es einen kurvenreichen Weg nach oben.

René und ich genossen es, auf dieser Waldlichtung anzukommen; wir erklommen die letzten Meter zum Grotto und – ich staunte: Sehr edel, trotzdem rustikal, sehr gepflegt und ziemlich modern – das Grotto wurde renoviert und ist ein Ristorante geworden. Trotzdem, eine Augenweide mit schöner Terrasse. Aber: Giovanni ist verschwunden! Und niemand konnte uns verraten, was aus ihm und seiner Frau geworden ist.

Eine sympatische Crew jedoch hiess uns herzlich willkommen und wir genossen eine perfekte „Torta d’albicocche“ zum Kaffee.

torta albic

Torta d’albicocche – Aprikosentorte

Der Blick ins Innere des Grottos bestätigt den äusseren Eindruck – und die Stimmen rundherum bestätigten auch, dass hier nach wie vor beste Küche geboten wird. Alle schauen auch auf die Details und inzwischen ist die Alpe sogar für Hochzeitsfeiern und gediegene Geschäftsessen ein beliebtes Ziel.

Wir kommen bestimmt wieder, um die vielversprechenden Gerichte auf der Karte auszu-probieren und in der Hoffnung, Giovannis Geist sei hier oben erhalten geblieben.

Ristorante Vicania                                      
6921 Vico Morcote
Tel. +41 91 980 24 14
info@ristorantevicania.ch
www.ristorantevicania.ch

Montag und Dienstag geschlossen
Geöffnet Mittwoch – Sonntag von 11.00 – 24.00 h

PS. Übrigens die Weinkarte lässt keine Wünsche offen – auch Tessiner Geheimtipps sind dabei!

Zu spät – zu früh – gerade richtig

Ein wunderbarer Altweibersommertag; die Sonne weckt uns. Sie kitzelt, leicht drängend, fein über das Gesicht. An diesem Mittwoch frühstücken wir gemütlich mit unseren Freunden und beschliessen, nach eingehendem Studium der Karte, ins Maggiatal vorzudringen und dann das Dorf Bosco Gurin zu besuchen.

Die Geschichte der Walser hat mich schon früh fasziniert; aber ich war als Teenager das letzte Mal in Bosco Gurin. Leider habe ich überhaupt keine Erinnerung mehr daran. Diese Lücke muss geschlossen werden. Zumal es in Bosco Gurin zwar kein erwähnenswertes Restaurant gäbe, aber ein Pro Specie rara – Gemüsegarten beim Dorfmuseum.

Einmal mehr staune ich, als wir nach Ponte Brolla ins Maggiatal vordringen – weit und grosszügig ist das Maggia-Flussbett und ich stelle mir vor, wieviele Leute im Hochsommer hier Sonne und Wasser geniessen…. Über neun steile Haarnadelkurven und durch goldgrün leuchtende Kastanienwälder fahren wir hoch zum Valle di Bosco.

Hier hat auf den Strassen jemand anders das Sagen

Hier hat auf den Strassen jemand anders das Sagen

Die frische Luft ist merklich kühler, als wir aus dem Auto steigen, um das Dorf zu „erobern“. Die Sonne scheint aber immer noch und sofort sind wir der Überzeugung, dass man einen Rundgang durch das Dorf nur beenden kann, wenn man am Schluss, auf einer Sonnenterrasse eine heisse Schokolade oder eine Latte Macchiato trinken wird. Aber zuerst geniessen wir mal den Rundgang durch das Dorf:

Kartoffeln trocknen

Kartoffeln trocknen – hier hat es noch genügend Platz

Zu spät!
Walser-Dorfmuseum

Walser-Dorfmuseum

Das Dorfmuseum „Walserhaus“ ist ein Besuch wert! Wir kommen mit der „Museumshüterin“, wie sie sich selber nennt, ins Gespräch und erfahren viel über die aktuelle Lage der Bevölkerung, die Gebräuche, den Jahresverlauf und die Herausforderungen des kleinen Dorfes. Ich erkundige mich nach den kulinarischen Spezialitäten, evtl. gibt es ja ein Kochbüchlein oder einen speziellen Anlass?
Natürlich! Üblicherweise ist dies die Woche der „Måtzufåmm“; sieben Tage lang wird diese Guriner Gemüsesuppe hoch gefeiert. Aber ausgerechnet in diesem Jahr wurde der Termin um eine Woche vorverschoben, weil ein Walser-Treffen ansteht. Leider, leider sind wir zu spät! Tja, da kann man nichts machen – ausser den Gemüsegarten bewundern:

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Höhentauglicher, bunter Mangold

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…wo sind jetzt bloss meine Notizen geblieben?

Alles Gemüse und Kräuter, die hier auf 1500 m ü.M. noch gedeihen und mittels derer die Guriner doch noch über die harten Winter kamen (beeindruckt hat mich der Umstand, dass früher nur vier Mal im Jahr Brot gebacken wurde…). Roggen und Gerste wiegen sich trutzig im Wind und goldener und roter Mangold wetteifern mit Kräutern und wunderschön blühendem Schlafmohn um den ersten Rang punkto Farbe.

Leider öffnet die Bäckerei heute ausnahmsweise erst viel später als sonst und so müssen wir unverrichteter Dinge Richtung Sonnenterrasse ziehen. Die Osteria delle Alpi bietet sich an… Der lauwarme Apfelkuchen ist wirklich ein Gedicht: Geraspelte Äpfel auf einem feinen Biskuitteig, das Ganze ca 8 cm hoch und natürlich mit besonders figurfreundlichem Schlagrahm versehen… Aber mit Sonne im Gesicht versinkt das schlechte Gewissen gleich im Latte Macchiato.

Zu früh!

Auf der Rückreise wollen wir einen Zwischenhalt bei der Macelleria der Gebrüder Boris und Franco Zanoli in Gordevio einlegen, um eine Cicitt zu kaufen. Pietro Zanoli – „Ja ja, der sei verwandt“ grinst der einer der Brüder – hat über hundert Ziegen; geht im Sommer mit den Tieren auf die Alp, macht Ziegenkäse und im Herbst Ziegenwurst. Der Herbst hat angefangen und so hoffen wir, von eben dieser Ziegenwurst ein Exemplar ergattern zu können. Die „Urchuchi Tessin und Misox“ beschreibt diese Wurst mit folgenden Worten: „Eine Stinkwurst nenne sie die einen – für andere ist es schlicht die beste Bratwurst der Welt. Gemeint ist die Cicitt, eine Ziegenwurst, die es nur im Maggia- und im Verzascatal gibt, eine echte Rarität im kulinarischen Erbe des Tessins.“

Leider, leider seien wir zu früh dran, verrät uns Herr Zanoli. Die Wurst gibt es erst ab Mitte Oktober und nur bis Mitte, manchmal Ende November. Wir erkundigen uns nach anderen Ziegenspezialitäten…. Leider, leider… etwas zu früh, aaaaber natürlich einen feinen Alpziegen-käse von Pietro Zanoli. Wir lassen uns überzeugen und fragen dann noch nach den anderen Spezialitäten des Hauses: „Natürlich das Pferdetrockenfleisch, diverse Salame und eine hausgemachte Mortadella“ und stolz zeigt er auf die kleine, aber feine Auslage. Wir entscheiden uns für einige Scheiben Mortadella – eine wahrlich gute, wenn auch nicht weise, Entscheidung. Denn wir hätten ruhig eine ganze mitnehmen sollen.

Gerade richtig!

Diese urchige gekochte Riesenwurst hier ist umwerfend – kräftig im Geschmack und natürlich nicht wirklich leicht, aber dafür ideal zum Kastanien- oder Valle Maggia-Brot, also etwas für’s Picknick.

Mortadella di fegato – eine verkannte Tessiner Spezialität

Mit der Bologneser Riesenmortadella hat sie gar nichts zu tun. Sie ist handlicher, von unregel-mässiger und knorriger Form. Meist von Schimmelpilz überzogen. Im Innern ist sie fett und grobkörnig – der Tessiner nennt das nostrano. Die Mortadella ticinese ist eine gelagerte Rohwurst wie die Salami, und wer sie das erste Mal auf einem Teller Affettato misto erspäht, wird sie leicht mit dieser verwechseln. Allerdings nur bis zum ersten Bissen – bis die Wurst mit ihrem unvergleichlichen Geschmack nach Leber, Gewürzen und Knoblauch ihr einzigartiges Wesen offenbart.
Bei der Mortadella zeige sich, was ein Metzger könne, so heisst es in den Tessiner Bergtälern. Und nur aus glücklichen Schweinen wird eine echte Tessiner Mortadella werden. Wenn aus dem Schwein Coppa, Salami, Pancetta, Lardo, Prosciutto und Luganighe produziert worden ist, bleibt nicht allzu viel übrig. Aber für eine feine Mortadella ist es immer noch genug. Sie besteht aus den kleineren Fleischabschnitten, Speck und Fett. Hinzu kommen noch die Leber, der Wein, der Knoblauch, Gewürze wie Pfeffer, Nelken, Lorbeer, Zimt und Muskatnuss. Ein seriöser Metzger braucht bei festem Alpschweinefleisch etwas Zucker anstelle von Pökelsalz.

Viel Geduld

Und im Gegensatz zu den Industrieprodukten, die bereits nach zwei Wochen konsumfertig sind, will sie langsam reifen. Eine traditionell hergestellte Mortadella ist Natur pur, das braucht Geduld und Zeit. Richtig gelagert wird sie in einem Naturkeller mindestens drei, idealerweise sechs Monate. Dann ist sie geschmacklich auf dem Höhepunkt. Sie wäre auch nach eineinhalb Jahren noch ein Hochgenuss, aber so alt kann sie gar nicht werden – dafür ist sie zu beliebt.

Maccelleria Valmaggese
Boris und Franco Zanoli
6672 Gordevio
091 753 10 47

Nachtrag:
Bis Mitte Oktober habe ich noch kein Rezept für die Måtzufåmm“ gefunden! Ist vielleicht in der Bloggerwelt ein Mensch mit Rezept?

Endlich Ferien!

Wir haben es geschafft und sind endlich für acht Tage weg vom Fenster:
Adieu Putzfrauen und Wellrohre – Ticino, siamo pronti per tutto!

Petra und Helmut haben uns grosszügigerweise ermöglicht, ihr wunderschönes Ferienhaus in Ascona benutzen zu dürfen. Und wir geniessen es in vollen Zügen. Jetzt sind Uhren und Wecker in der Verbannung und es wird erst mal viel geschlafen.

Nach nur einem Tag Regen fängt eine wunderschöne Altweibersommer-Woche an und uns geht es einfach grandios. Danach werden wir zu berichten haben von kulinarischen Entdeckungen (Tipps sind vorhanden), Einkäufen und Exkursionen…

Aber erst geniessen wir wunderschöne Morgen und einmalige Abende – geht es uns nicht gut?

Morgendämmerung in Ascona

Morgendämmerung in Ascona

...und kurz vor Sonnenuntergang.

…und kurz vor Sonnenuntergang.

Pfirsichtorte „Ma Façon“

Was gibt es Schöneres, als in einen reifen Pfirsich zu beissen?
Seine Zähne durch die samtene Haut in das Fruchtfleisch zu drücken und mit der Zunge den paradiesisch süss-säuerlichen Saft aufzufangen, der über die Lippen quillt. Unmöglich, einen Pfirsich anständig zu essen (ausser mit Messer und Gabel); aber den leckeren Saft vom Kinn zu wischen (oder unbeobachtet zu lecken) und  ein Stück Sommersonne zu geniessen, das ist es allemal wert! Wir lieben Pfirsiche und Nektarinen! Der Göttergatte zieht die gelben, ich die weissen vor. Kürzlich erhielt ich einen Korb mit einer feinen Überraschung – rotgoldene Pfirsiche, vollreif und ganz fein duftend. Unmöglich zu widerstehen!

Damit dann aber die letzten Pfirsiche nicht „schlecht“ werden, habe ich mich entschlossen, eine Pfirsichtorte zu improvisieren, denn keines der vorliegenden Rezepte befriedigte mich. Also „schusterte“ etwas zusammen – etwas, worauf ich stolz bin. Und da der sechsjährige Nachbarsbub meinen Namen nicht richtig aussprechen kann, aber tatkräftig beim Pfirsichnaschen mithalf, nenne ich sie wie er mich „Maribelle“.

Ausgangsprodukt: 7 nicht allzu reife Pfirsiche, gehäutet.

Ausgangsprodukt: 7 nicht allzu reife Pfirsiche, gehäutet.

Die gehäuteten Pfirsiche in feine, gleichmässige Schnitze schneiden.

Lage 1 und 3

Lage 1 und 3

Den ersten Bisquitboden mit Pfirsichsaft/Likörgemisch beträufeln, mit der richtigen Crème bestreichen und mit einer ersten Lage Pfirsichscheiben decken.

Dann den zweiten Boden darauflegen, ebenfalls beträufeln und  mit der Crème grosszügig überziehen. (Die Knolle war der Rest aus der Schüssel – und da mein Göttergatte nicht zugegen war, gab es keinen, der die Schüssel …)

 

Alles mit gerösteten Kokosflocken bedecken und dann mit den restlichen Pfirsichscheiben dekorieren. Diese noch ganz fein mit Pfirsich- oder Aprikosengelée überziehen.

Ab in den Kühler!

Und hier natürlich noch das Rezept:

Härtetest für Niederbayern!

Da fährt man jahrelang immer wieder mal ins Tessin, geniesst la dolce vita italiana alla svizzera, hegt und pflegt die Beziehung zu den Eidgenossen und was ist der Welten Lohn?
UNDANK!
… tatsächlich verlangen die Eidgenossen, mutig (oder übermütig) geworden durch den Umstand des "Nationalfeiertages", dem 1. August, doch tatsächlich, dass Gast einen Test absolviert um künftig unbehelligt das Strassennetz benutzen zu dürfen, dass einen ins kleine Paradies und wieder zurück führt.
Wäre dieses Land der Unwilligen endlich der EU beigetreten, so müsste Gast sich solche Sachen nicht gefallen lassen. Aber so sind’s halt, diese Urschweizer…
Also macht man gute Miene zum merkwürdigen Spiel und verbringt einen Teil des ursprünglich gemütlich geplanten Abends mit seltsamen Fragen zu Fahnen, Demokratie, kulinarischen Errungenschaften etc. etc. und das Ganze unter dem Deckmäntelchen einer Einladung zur Übernachtung bei der Durchfahrt ‚gen Süden.

Wursttest

Beim Wurst-Test (natürlich vom Grill) – scheinen Helmut und Petra wenigstens etwas entspannen zu können – gab es doch etwas Geniessbares zwischen die Zähne und nicht nur Fragen für die grauen Zellen.

Auf der Fahrt in die Ferien machten Petra und Helmut bei uns Zwischenhalt – da der 1. August gerade so ein Anlass zum Feiern ist, beschlossen René und ich, das "VOLLE PROGRAMM" mit den beiden durchzuziehen. Bereits am Morgen fragten sich unsere Nachbarn, was wir wohl planten: Haus und Garten wurden brav mit Schweizer Fähnchen dekoriert, Lampions in Position gebracht und das Feuerwerk für den Abend bereit bestellt. Ein – unserer Meinung nach wirklich leichten – Fragebogen zum Thema "Schweiz – ein grosses Fragezeichen" wurde vorbereitet, der Grill eingeheizt und und und –

… und dann genossen wir einen ausgesprochen schönen Sommerabend. Leider reichte es am Nachmittag zum Fotografieren des Kuchens – später war es zum Essen-Fotografieren irgendwann mal tatsächlich zu dunkel – und so muss ich Rezepte und Fotos später  hier mal nachreichen. René ist ganz glücklich darüber – kommt er doch in doppelten Genuss!

Zitronekokos

Als Vorspeise gab es etwas Erfrischendes – erschienen im letzten Jahr in der Saisonküche – nämlich ein Melonen-Gurken-Cocktail. Und der ist wirklich gelungen! Im Originalrezept werden Pouletspiesschen dazu gereicht – darauf habe ich grosszügigerweise verzichtet, schliesslich gab es später Huhn vom Grill – deshalb habe ich kurz gegrillte Kleinstcalamari in einer Schale dazu serviert; gut mariniert und pikant gewürzt ganz lecker!

Melonengurkencocktail_mit_pouletspi

==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

     Titel: Gurken-Melonen-Cocktail mit Pouletspiesschen
Kategorien: Vorspeisen, Gemüse, Geflügel, BBQ
     Menge: 4 Portionen

    400     Gramm  Wassermelone
      3    Zweige  Basilikum
      2      Essl. Distel- oder aromatisches Olivenöl
      1      Teel. Limettensaft
                   Fleur de sel
    1/2            Nostrano-Gurke
      1            Pouletbrüstchen
      1      Essl. Sonnenblumenöl

============================ QUELLE ============================
            Saison-Küche 07/2006
            — Erfasst *RK* 02.08.2007 von
            — Marie-Isabelle Bill

1 Von der Melone 4 sehr dünne Tranchen abschneiden, vorsichtig mit
Folie bedecken  und beiseite stellen. Rest schälen und entkernen.
Für die Sauce ca. 100 g Melone mit den Blättern von 1 Basilikumzweig
pürieren. Distelöl und Limettensaft dazugeben. Mit Fleur de sel
würzen. Gurke schälen, entkernen. Restliche Melone und Gurke in
Würfelchen schneiden. 2 EL Melonensauce beiseite stellen. Rest mit
Gurken- und Melonenwürfeln mischen. 20 Minuten marinieren.

2 Poulet längs in 4 Streifen schneiden. Wellenartig auf Spiesschen
stecken. Mit beiseite gestellter Melonensauce begiessen. 10 Minuten
ziehen lassen.

3 Spiesschen aus der Marinade heben und gut abtropfen lassen
(Marinade wegkippen). Bei mittlerer Hitze im Sonnenblumenöl rundum 3-
4 Minuten braten. Mit Fleur de sel würzen. Je 1 dünne Melonentranche
den Rand entlang in ein hohes Glas stellen. Blätter von 1
Basilikumzweig in feine Streifen schneiden. Mit dem Melonen-Gurken-
Cocktail mischen. In Gläser verteilen. Mit Fleur de sel und
Basilikum garnieren. Mit Spiesschen servieren.

BILLI:

Grandios, aber das mit den dünnen Melonentranchen war eine kleine
Übung…. Trotzdem, diese Vorspeise schmeckt hervorragend
erfrischend. Ich habe beim ersten Mal Oliven-Öl genommen, gab einen
speziellen Geschmack. Da kann man etwas spielen, weil Gurke und
Melone unterschiedlich auf die verschiedenen Öle reagieren. (Arganöl
funktioniert auch!!)

Zubereitungszeit ca. 25 Minuten + 20 Minuten marinieren

Nährwerte pro Person ca. 9g Eiweiss, 5g Fett, 7g Kohlenhydrate, 450
kj/110 Kcal

=====

Als Beilage wagte ich mich an einen Süsskartoffelstrudel – mal wieder ein Hitrezept aus der Saisonküche:

Ssskartoffelstrudel

==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

     Titel: Süsskartoffelstrudel
Kategorien: Gemüse, Backen, Vorspeisen
     Menge: 4-6 Portionen

    400     Gramm  Süsskartoffeln
    250     Gramm  Rohschinken
      2            Zwiebeln
      3      Essl. Erdnussöl
      2      Essl. Milder Curry
                   Curry Madras zum Abschmecken
                   Salz, Zitronenpfeffer
      2   Blätter  Strudelteig ausgewallt, 60 g
    180     Gramm  Saurer Halbrahm oder Crème fraîche

============================ QUELLE ============================
            Saison-Küche, 06/2006
            — Erfasst *RK* 02.08.2007 von
            — Marie-Isabelle Bill

1 Süsskartoffeln schälen, in grobe Würfel schneiden und in reichlich
Wasser weich kochen. Abgiessen und abkühlen lassen. Rohschinken in
Streifen schneiden. Zwiebeln hacken, in 1 EL Öl andünsten.
Rohschinken beigeben. Süsskartoffelwürfel beigeben. Alles kurz
anbraten. Curry beigeben. Mit Curry Madras, Salz und Zitronenpfeffer
abschmecken. Abkühlen lassen.

2 Backofen auf 220 °C vorheizen. Ein Küchentuch ausbreiten. 1 Blatt
Strudelteig darauf legen. Mit 1 EL Öl bepinseln und mit etwas Curry
Madras bestreuen. Mit dem zweiten Blatt Strudelteig decken und die
Süsskartoffelfüllung darauf verteilen. Sauerrahm darauf verteilen.
Teigränder seitlich 5 cm einschlagen. Strudel mit Hilfe des Tuchs
satt einrollen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit
restlichem Öl bepinseln. In der Ofenmitte ca. 30 Minuten backen.

Mit Salat als kleine Mahlzeit servieren oder als Beilage zum BBQ.

BILLI:

Ist allseits auf Gegenliebe gestossen – und sooo aufwändig ist das
gar nicht. Ich habe einen scharfen Curry verwendet, aber das ist
Geschmackssache. Als Beilage beim BBQ hat er Furore gemacht. Wird
auch bestens zum Truthahn passen….

Zubereitungszeit ca. 35 Minuten + ca. 20 Minuten abkühlen lassen +
ca. 30 Minuten backen

Nährwerte Pro Person ca. 19g Eiweiss, 25g Fett, 14g Kohlenhydrate,
1500 kj/360 Kcal
=====

René wollte das von Helmut Erlernte nun endlich mal vor dem
Grillmeister himself anwenden und präparierte zwei äusserst delikate
Hähnchen. Der Clou daran, keine Füllung, aber eine sehr aromatische
Kräuterbutter wird zwischen Haut und Fleisch gebracht. Sie verhindert,
dass die Hähnchen austrocknen und sorgt dafür, dass die Haut knusprig
und nicht ledrig wird. Ein voller Erfolg!

Ach ja, die zwei Niederbayern haben die Aufenthaltsbewilligung Typ "B+R" auf Lebenszeit errungen. Ich weiss gar nicht, was es da zu klagen gibt…. ;-))

Reinfall in Muffinsform!

Die Dinger sehen doch lecker aus – und wie mir bestätigt wurde, passen sogar die Papier-förmchen ideal dazu! Tja, schön wäre es, wenn sie auch so schmecken würden.

Cranberry-Parmesan-Muffins aus dem Muffinsbuch von Gemma Reece

Cranberry-Parmesan-Muffins aus dem Muffinsbuch von Gemma Reece

 

Ich fand die Mischung gewagt und da ich mich ja öfters mal an solchen „speziellen Dingen“ versuche, war ich überzeugt, einen neuen „Schlager“ gefunden zu haben!
REINFALL, REINFALL, REINFALL!

Die Dinger waren weder süss noch salzig noch eine Mischung davon – eher sauer (was ich normalerweise mag, wenn es auch sonst noch aromatisch ist…) und zuwenig gewürzt; den Parmesan schmeckte man nicht annähernd.

Und da habe ich gleich beschlossen: Die Mischung will ich trotzdem nochmals ausprobieren „à ma façon“ – aber das wird wohl noch ein Weilchen dauern. Weitere Infos folgen – aber nur, wenn der Test positiv ausfällt 😉

Crème de Fèves

Ich mag Fava-Bohnen extrem gerne gerne. Auch in getrockneter Form, welche man bei uns in der Zentralschweiz kaum mehr findet. Auch in anderen Landesregionen sind sie nur bei ausgewählten Italienern erhältlich. Der italienische Papa einer Arbeitskollegin meinte einmal: „Armer-Leute-Frass, dieses Fava-Püree. Meine Nonna hat das immer gemacht, wenn nichts anderes mehr im Haus war und der Monat noch lange dauerte. Bleibt mir vom Leib mit diesen komisch schmeckenden Bohnen!“ Ich liebe auch das Püree, allerding serviere ich dieses aus getrockneten Favas fast nur in der kalten Jahreszeit. Dann aber wärmt und schmeckt es. Z.B. mit gedünstetem Cima di Rapa und feinen Salsicce.

Das „Problem“ bei frischen Favas ist eigentlich nur der Rüstaufwand und anfänglich auch das Einschätzen der richtigen Einkaufsmenge, damit man dann doch noch genug Bohnenkerne erhält. (In Frankreich habe ich tiefgekühlte Favas entdeckt, die man nur noch von der letzten Schale befreien muss). Aber es ist ganz witzig, wenn wir uns mal anschauen, wieviel 1 kg frische Bohnen schlussendlich ergeben – nämlich nur noch rund 180-230 g!
Hier eine kleine Illustration dazu:

... so auf dem Markt zu kaufen (O-Ton Markthändler: "Die werden normalerweise nur von Italienern gekauft!" ...

… so auf dem Markt zu kaufen (O-Ton Markthändler: „Die werden normalerweise nur von Italienern gekauft!“ …

... der Inhalt einer Bohne

… der Inhalt einer Bohne

Juli 2007 Fava_c

links die Hüllen (s. 4 Mitte), rechts schlussendlich die wahre Ernte

... rechts, das feine, zarte Böhnchen

… rechts, das feine, zarte Böhnchen

Petra und ihre Familie auf jeden Fall kennen die Favas und mögen sie auch – hatten wir doch im Frühling 2006 ein wohlschmeckendes Artischockengemüse mit Fava und Tomaten zum Zicklein serviert bekommen. Und so liegt es für mich bei Besuch auf der Hand, ein feines Süppchen aus Favas zu servieren – es scheint bis jetzt immer allen geschmeckt zu haben.
Das Foto stammt aus einem Cascabel & Co – Verwöhn-Menü im letzten Sommer – ich habe auch diesmal mit etwas Haselnussöl abgeschmeckt und eine kleine feine Speckwürfelcheneinlage in das Tässchen gegeben … schmeckte hervorragend herb und würzig mit dem ureigenen Favageschmack!!!
OK – niemand von uns hat ein Bild nur von der Suppe machen können – die Tässchen waren schlicht zu klein – aber hübsch, oder? Die hat meine Oma zu meinem 20. Geburtstag bemalt (das ist allerdings auch schon eine Weile her). Wunderschön lindengrün wirkt diese feine Crème de Fèves:

Juli 2007 Fava_e

==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel: Crème des Fèves – Favabohnencrème
Kategorien: Suppe, Vorspeise, Hülsenfrüchte
Menge: 4-6 Portionen

2 Stücke      Knoblauchzehen, feinstgehackt
1  klein.        Zwiebel, feinstgehackt
1  Teel.         Olivenöl
2  Scheiben  Pancetta, feingewürfelt
250-300  Gramm  Fava Bohnen, geputzt
400-500  ml Hühnerbouillon
Salz, Pfeffer
2-4  Zweige  Thymian
100 ml          Halbrahm
4  Scheiben  Pancetta, in feinen Streifchen
Feinstes Haselnussöl

============================ QUELLE ============================
inspiriert durch ein Fava-Bohnen-Ragout von Ralph Knauth
— Erfasst *RK* 18.07.2007 von
— Marie-Isabelle Bill

Zwiebeln, Knoblauch und Pancetta gut vermischen und im Olivenöl anbraten. Die Favabohnen zugeben und leicht mitbraten, mit Bouillon ablöschen, 5-10 Min offen simmern lassen. Pfanne vom Herd nehmen.

Rahm zugiessen und mit dem Zauberstab pürieren. Mit wenig Salz, frischem Pfeffer und Thymian abschmecken.

Pancettastreifchen anbraten und vor dem Servieren über das Süppchen geben. Mit Haselnussöl abschmecken.

Variante: Mit Mandarinen- oder Limettenöl abschmecken (evtl. ohne Pancetta). Als Variante habe ich schon geröstete Haselnussstückchen genommen.

BILLI: Grossartiges Süppchen, bloss nicht zu lange köcheln, sonst wird die Suppe eher bitter… Achtung, muss individuell mit Rahm und Bouillon abgeschmeckt, gestreckt o.ä. werden. Je nach Bedürfnis. Nicht zuviel für eine Portion rechnen – es „gnüegelet“ bald.

=====

Entdeckt….

… aber nicht gekostet!

Sommer-Schneeballen mit vielen WW-Punkten

Sommer-Schneeballen mit vielen WW-Punkten

In einer bayrischen Autobahnraststätte – es gäbe die Dinger gefüllt und ungefüllt und heissen tun sie – na, wie schon? Natürlich, der Jahreszeit angepasst „Schneeballen“.

Die Verkostung erfolgt zu einem anderen Zeitpunkt  – uiiiiiiih sooooo viele WW-Points ;-))
Oder kennt jemand ein gutes Rezept?

Himbeerhimmel direkt auf dem Teller!

Vor dem Foodbloggertreffen in Geiersthal besann ich mich mal zurück auf die gute, alte Madame Bossi. Genau Betty Bossi! Ich weiss, ich weiss, ich bin der Lästerer vom Dienst, wenn es um Madame Bossi geht. Aber immer wieder finden sich Trouvaillen, die halt doch bestätigen, dass ihr Ruf früher mal absolut gerechtfertigt war. Hier nun also so ein Rezept, das einen direkt in den Himbeerhimmel spediert.

Die Foodbloggergemeinde in Geiersthal erging sich plötzlich (abends sehr spät) in einer ausführlichen Fotosession mit Foodstyling und beinahe wären die Objekte der Begierde eher den warmen Temperaturen und den Fotoexzessen als hungrigen Mäulern zum Opfer gefallen.  Mein Dank geht deshalb oder trotzdem an die Neuhausener Nudelsuppe und Foodfreak für Foodstyling und Foto…

Ach ja, ich würde mich nie im Leben mehr an ein Foodbloggertreffen wagen, wenn ich nicht, wie von der Gemeinde angewiesen, am Himbeer-Event des Gärtnerblogs teilnehmen würde… (Heimlich bin ich ich ja ganz stolz – aber wirklich nur heimlich!):

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==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel: Holunder-Himbeeren im Moscato-Gelee
Kategorien: Desserts, Früchte, Alkohol, Pudding
Menge: 8 Portionen oder mehr

============================= GELEE =============================
80 Gramm  Himbeeren, frisch oder tiefgekühlt
8                    Förmchen à ca 1 dl, kalt ausgespült
150 ml          Wasser
150 ml          Holunderblütensirup
9   Blätter    Gelatine, in kaltem Wasser eingelegt
500 ml        Moscato

========================= HIMBEERCOULIS =========================
150     Gramm  Frische oder tiefgekühlte Himbeeren
2-3      Essl. Holunderblütensirup

============================ QUELLE ============================
Betty Bossi Zeitung 01/2006
— Erfasst *RK* 16.07.2007 von
— Marie-Isabelle Bill

Himbeeren (nicht aufgetaut) in die Förmchen verteilen und ca 15 Min
in den Tiefkühler stellen.

Wasser und Sirup aufkochen und Pfanne von der Platte nehmen. Die
eingeweichte Gelatineblätter ausdrücken und in die Flüssigkeit
einrühren bis sie sich aufgelöst hat. Die Flüssigkeit durch ein Sieb
in ein Litermass giessen, ca 10 Min. abkühlen lassen, allfälligen
Schaum entfernen. Nun den Moscato dazugiessen und gut verrühren.

Jetzt die Förmchen bis zur Hälfte auffüllen und 15 Min. in den
Tiefkühler stellen. Herausnehmen, restliche Flüssigkeit bis knapp
unter den Rand dazugiessen, zugedeckt mind. 2 Std im Kühlschrank
fest werden lassen.

COULIS

Himbeeren mit dem Sirup pürieren, durch ein Sieb streichen. Kühl
stellen, aber nicht kalt…

Die Köpfchen mit einer Messerspitze sorgfältig vom Rand lösen,
Förmchen kurz in heisses Wasser tauchen; Köpfchen auf den Teller
stürzen, mit Coulis und Minze- od. Melisseblättern dekorieren.

BILLI: Superfein, leicht, frisch und apart! Am Foodbloggertreffen DAS
Fotoobjekt… Sehr toll zum Vorbereiten – bis 1 Tag vorher
zubereiten und getrennt im Kühlschrank aufbewahren.

Wenn mehr Beeren eingesetzt werden, kann die Anzahl der Förmchen,
resp. Portionen, erhöht werden.

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Foodblogger Treffen im Bayrischen Wald

Dieser Einladung konnten wir nicht widerstehen!

Und so wurde am Freitag Nachmittag – erst nach ausführlichem Kochbuchstudium, Kühltaschenpacken und köchelnden Vorbereitungen – der Besen gepackt und in Richtung Bayrischer Wald gelenkt.
Dank einiger Staus an der Grenze und zwischen Lindau und München kamen wir mit Verspätung, jedoch genau rechtzeitig zum Hauptgang, am Freitag Abend in Geiersthal an. Und so begann ein sündiges Schlemmerweekend mit vielen Gleichgesinnten und bei bestem Wetter!

Unser Dank geht an alle Foodblogger, die sich auf dieses kleines Abenteuer eingelassen haben und zum Teil recht weite Wege nicht scheuten. Wie schön, auch mal die Gesichter und Geschichten hinter den Blogeinträgen kennenlernen zu dürfen!
Unser besonderer Dank jedoch gilt Petra und Helmut, die ganz selbstverständlich Küche und Keller, Grill, Herd und Ofen zur Verfügung stellten, locker Gemütlichkeit zu schaffen wussten und organisatorisch den Überblick behielten! Ein liebes Merci aus der Zentralschweiz!

Hier ein Ueberblick über den Ablauf, einige Fotos und natürlich die entsprechenden Rezepte (eine wahre Schatztruhe!!!)

Aber natürlich gibt’s noch einige Impressionen:

Ein Teil des Brunchbuffets am Samstag Morgen

Ein Teil des Brunchbuffets am Samstag Morgen

Ein Teil (!) der Beilagen am Samstag Abend

Ein Teil (!) der Beilagen am Samstag Abend

Claudia von Dolce und Petra von Chili und Ciabatta

Claudia von Dolce und Petra von Chili und Ciabatta stellvertretend für die allgemeine Stimmung

Juli 2007 Himbeerf

Ulli (der Pulli) hilft mir beim Passieren der Himbeeren… „des muss gnau angschaut werden“

Ach ja, hier doch noch mein Rezept für die „Passionsfruchtrolle“, die einhellig auf Erfolg gestossen ist – Besten Dank an Food Freak für das Foto:

Délice aux fruits de la passion

Délice aux fruits de la passion

==========  REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel:            Delice aux fruits de la passion
Kategorien: Dessert, Früchte, Vorbereiten
Menge:        6 Portionen

============================ BISQUIT ============================
3      Eigelbe
6      Essl. Zucker
3      Eiweisse
1      Prise  Salz
80    Gramm  Weissmehl

============================ FÜLLUNG ============================
8      Passionsfrüchte
50     ml  Orangensaft
2      Teel. Maizena
2      Essl. Zucker

============================ QUELLE ============================
adaptiert nach Elle à table No 48, Februar 2007
— Erfasst *RK* 23.02.2007 von
— Marie-Isabelle Bill

Passionsfrucht-Roulade

*BISQUIT*

Den Backofen auf 220 Grad aufheizen. Ein Kuchenblech mit Backpapier auslegen.

Die Eigelbe mit dem Zucker so lange aufschlagen, bis sich die Mischung weiss verfärbt.

Die Eiweisse mit einer Prise Salz steifschlagen.

Nun der Eigelb-Zuckermasse die Hälfte des Mehls zusieben und unterziehen. Den Hälfte des Eiweiss-Schnee beigeben und vorsichtig unterziehen. Den Rest des Mehls zusieben, unterziehen und nun auch noch den Rest des Schnees vorsichtig unterziehen.

Diesen Teig auf das Kuchenblech geben und gleichmässig zu einem Rechteck ausstreichen. Die Ränder etwas regelmässig säubern. Ab in den Ofen für 5 – 10 Min. Das Bisquit soll schön goldfarben, aber nicht trocken und braun sein.

Das Kuchenblech aus dem Ofen nehmen und mit dem Backpapier nach oben, auf ein leicht feuchtes Tuch legen, das Backpapier ebenfalls mit einem wenig feuchten Tuch abdecken. Dieses gleich wieder wegnehmen und das Backpapier entfernen. Nun das Biscuit mit dem Tuch ein-rollen und abkühlen lassen.

*FÜLLUNG*

Die Passionsfrüchte aufschneiden und das Fruchtfleisch mit den Kernen zusammen mit dem Zucker in ein Pfännchen geben. Maizena mit dem Orangensaft verrühren und beigeben. Alles gut verrühren und leicht aufköcheln lassen.

Nun die Roulade vorsichtig ausrollen und mit ca 1/3 bis der Hälfte der Sauce bestreichen. Nun wieder aufrollen und mit dem Rest der Sauce bestreichen. Bis zum Servieren kühl stellen.

BILLI: Absolut sensationell und dekorativ! Säuerlich-süss und erfrischend. Der säuerlich-fruchtige Geschmack passt hervorragend zu Eis, frischen Früchten und auch zu dunkler Schokolade (Mousse). Das Originalrezept sieht nur 6 Passionsfrüchte und kein Orangensaft für die Sauce vor. Das ist eindeutig zu wenig für die Menge Bisquit.

Zubereitungszeit ca 30 Min (ohne Kühlzeiten)

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