Autor: coriandre

„Kirschen rot – Spargel tot“

Ade Du schöne Spargelzeit! Zum Abschied wollte ich noch etwas hinüberretten. Aber Spargel im Glas – neee! Sie brachte mich auf die Idee: Spargelkonfitüre. Das klingt ja etwas gewöhnungsbedürftig, sogar der Göttergatte hielt einen Moment inne und fragte mich mit kritischem Blick und zittriger Stimme: „Bist Du Dir da sicher?“ Liebe Nicht-Deutschschweizer, hier eine Zwischenbemerkung als kleine Belehrung: Wenn Sie der Deutschschweizer nach einer Behauptung, Aussage, Bemerkung etc Ihrerseits mit den Fragen „Bist Du Dir da sicher?“, „Meinst Du?“, „Wirklich?“ konfrontiert, will er eigentlich keine Antwort. Nein, er gibt nur ganz klar zu verstehen, dass er überhaupt nicht Ihrer Meinung ist. Sie wissen, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber in Tat und Wahrheit gibt es keine Ausnahmen. Nun ja, im Grunde will er Sie schlicht und einfach darauf hinweisen, dass Sie mit offenen Augen ins Verderben rennen! Ich ging also gar nicht auf seine Frage ein und widmete mich ausgiebig der Rezeptesuche, dem anschliessenden Studium und Vergleich der gefundenen Anleitungen und bereitete als Abschieds-Gruss an den Frühling einen grün-weissen Spargelsalat mit Erdbeeren an einem schlichten Honigdressing zu. Nach dem Genuss desselben hakte der …

So schmeckt der Frühling 2

Kresse – zum Zweiten! Wenn unten im Tal bereits die Kirschbaum-blüten vom Winde verweht werden, dann haben wir hier oben auch endlich Frühling: Die Wiesen protzen mit goldenem Löwenzahn, der Birnbaum am Haus prahlt mit weissen Blüten und die Birken, nebenan im Hochmoor, lassen das zarte Grün der Blätter schimmern. Irgendwoher weht der leise Duft von frisch gemähtem Gras. Kühe, welche zum ersten Mal wieder auf die Weide dürfen, machen tat-sächlich kleine Luft-sprünge und über dem Stall hört man das Fiepen junger Kätzchen. In der Dämmerung stehen Rehe am Waldrand und der Fuchs quert spätabends gemütlich den Hof, geflissentlich die Menschen ignorierend… Jetzt sollte eigentlich am Bach unten Brunnenkresse zu finden sein – aber diesmal muss ich sie auf dem Wochenmarkt ergattern, denn heuer ist sie bei uns oben etwas später dran. Brunnenkresse ist für mich Frühling pur. Also noch ganz schnell, bevor er auch schon wieder weg ist, der Frühling, ein umwerfendes Pasta-Rezept verbloggen. Und weil dieses helle, frische Grün (tja, das Licht am Abend…. und die Handykamera ist wohl doch nicht ganz so gut, wie …

Tapioka oder die totale Verwirrung!

„Tapir?“, meinte der Göttergatte, „aber das ist doch…“; „Tapioka!“ erwiderte seine Holde, „genauer gesagt Tapioka-Perlen – das ist so ähnlich wie Sago.“ „Sag was?“ „Sago! – Ein absolut natürliches Bindemittel. Das wurde früher aus dem Mark einer Palme produziert, heute nutzt man dazu, wie beim Tapioka, Maniok.“ „Manna – ist das nicht in der Bibel…?“ …wir blenden hier den weiteren Fortgang des Gespräches aus und kommen sofort zur Sache: Ein Nachtisch musste her, köstlich exotisch, kühl aber nicht eisig, etwas an Ferien in Asien erinnernd… Frau Poletto hat dafür genau das Richtige. In der EatSmarter! – Ausgabe 1/12 zeigt sie, wie’s geht. Es las sich einfach zu verlockend und so überraschte ich unsere Gäste mit dem Tapioka-Pudding. Der Göttergatte war ebenfalls überrascht und reihte sich damit ein zu denen, die sich nicht so auskennen; und davon gibt es sehr viele, er ist also in bester Gesellschaft. Inzwischen hat er sich auch schlau gemacht – nicht nur bei „Wiki…“ „Hä, was hat der Kleine mit Tapioka zu tun?“ ========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 Titel:        …

Schneller Ricottafladen

Claudia von Fool for Food hat uns ein charmantes Rezept für einen süssen Ricotta-Kuchen geschenkt. Der gehört inzwischen zum Repertoire! Aber wir haben da noch ein anderes Rezept, das immer wieder mal schnell zum Einsatz kommt. Und weil es so hervorragend zu Grilladen und Salaten passt, will ich es doch vor der offiziellen Grill-Saison-Eröffnung an die Frau/den Mann bringen. Schliesslich steht das Pfingstwochenende vor der Tür und angeblich soll das Wetter trocken bleiben. Nigella Lawson hat uns einige tolle Rezepte beschert, die schlicht sind, aber grandios im Geschmack – dieser Ricotta-Fladen ist so eines. Und bemerkenswerterweise kommt der schon seit einigen Jahre als Dauerbrenner auf unseren Tisch. Höchste Zeit also, hier ein kleines Kränzchen zu winden.     ========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4 Titel: Nigellas gebackener Ricotta Kategorien: Vegetarisch, Vorspeise, Beilage, BBQ, Ricotta Menge: 4 bis 6 Portionen Zutaten 540 Gramm Ricotta 2 Eiweiss (L), leicht aufgeschlagen 1/2-1 Teel. Frische Thymianblättchen oder 1/2 TL — getrockneter oder Oregano, feingehackt 1 Zitrone, nur die Zesten (feiner Abrieb) Salz & frischer Schwarzer Pfeffer Olivenöl Quelle leicht adaptiert nach Nigella Lawson …

So schmeckt der Frühling 1

Kresse wird recht häufig als zu einfach abgetan und damit tut man ihr Unrecht! Sie ist eines der Kräuter, die unkompliziert sind und die ich recht häufig sozusagen auf Vorrat habe. Die simple Gartenkresse gibt Sandwiches, Salaten und Süppchen den letzten Pfiff und ist deshalb gar nicht so simpel. Die Brunnenkresse mag ich noch lieber. Deren pfeffrig-scharfen Geschmack halte ich für umwerfend und so gehört hier auch endlich mal ein Brunnenkresse-Rezept verewigt, das Ihr im zweiten Teil in den nächsten Tagen finden werdet. Erst grad habe ich Fleisch mit einer feinen Kressekruste vorgestellt und schon gibt’s wieder Kresse…. Trotzdem, ich habe keine Hemmungen, hier gleich zwei Rezepte vorzustellen, die bei uns immer wieder auf den Tisch kommen. Das Kressesüppchen gab es schon in verschiedenen Variationen – aber eine wirklich schnelle und doch sehr gut schmeckende Variante fand ich in der neuesten Saisonküche. Veredelt habe ich das Süppchen mit frischen gebratenen Scampi, die sich wirklich grandios gemacht haben zum leicht scharfen Kressegeschmack. Allerdings kam das Süppchen nicht ganz so grün raus, wie ich erwartet hatte – aber …

Hurra, hurra der Spargel schiesst!

Endlich – Der Spargel ist wieder zurück! Naja, eigentlich hätte man ja schon im Februar und März Spargel essen können… Da gab es doch tatsächlich Grossverteiler, die behaupteten, dass man mit dem Kauf von Spargel aus Übersee furchtbar arme Frauen in Peru unterstützen würde. Und dass man sich deshalb bloss kein schlechtes Gewissen bezüglich des ökologischen Fussabdruckes machen müsse. Allem Anschein nach scheint der Umsatz mal wieder jede noch so blöde Ausrede zu rechtfertigen. Wir haben uns entschieden, grundsätzlich keinen Spargel aus Übersee zu geniessen und auch in Europa geben wir der italienischen und französischen Provenienz nur nach, wenn wir weder Badischen noch Elsässer noch Schweizer Spargel bekommen. Da kam doch der Badische Spargel auf dem Wochenmarkt in Zug gerade recht! Zum Anfang gab es dann auch erst mal einen kleinen Bund. Und der wurde gleich verarbeitet. Bei uns ist die Zeitschrift SAVEURS leider nicht immer und überall erhältlich, deshalb habe ich bei meinem letzten Einkauf in Lörrach zugeschlagen. Und fand gleich auch noch ein Spargelrezept. Wir genossen diesen Spargel auf einem üppigen Salatteller mit …

Heissgeliebtes Lamm mit Kruste

Man mag es gar nicht glauben – eben war’s noch bitterkalt, der Schnee lag knöcheltief und schon sind die Schwalben zurück und wir alle stehen für Gründonnerstagsüppchen, Karfreitagsfisch, Osterlamm und Ostermontagsbrunch in der Küche. Vorher kam aber noch ganz lieber Besuch und gab mir die Gelegenheit, mal wieder üppig kochen zu dürfen. In der diesjährigen April-Ausgabe der Saisonküche hat mich, wie so oft, ein Rezept gleich total fasziniert: Lammnierstück mit Pinien-Minz-Kruste! Weil ich eigentlich etwas mit frischer Brunnenkresse kreieren wollte, die aber noch nicht erhältlich war, probierte ich es mit ganz normaler Gartenkresse aus, das Resultat lässt sich schmecken. Wer die Schärfe der Gartenkresse nicht mag, wird hier sicher glücklich und auch unseren Gästen hat’s gemundet! Diese Rezept hat mich auch besonders überzeugt, weil fast alles vorzubereiten ist und weil es sich so perfekt in ein Mehrgang-Menü einbinden lässt. Die Gäste müssen dann nicht zu lange warten und während der Zubereitung kann auch gleich das wunderbar passende Erbsen-Kartoffel-Püree zubereitet werden. Und weil das Lamm zu Ostern gehört und Zorra gerade einen Lamm-Event ins Leben gerufen hat: Voilà, mein Beitrag! …

Süsser Kuchen im Osternest und zum Jahrestag!

Der Göttergatte mag ganz unwahrscheinlich gerne Rüeblitorte, Möhrenkuchen, Karottencake und sämtliche Variationen davon. Dies gestand er mir im vierten Ehejahr… So habe ich also viel nachzuholen und mache mich immer wieder auf die Suche nach süssen „Möhrchen-Varianten“. Für Ostern war der Auftrag klar – schliesslich gehören die orangefarbenen Wurzeln zu den Hasen wie die Eier in das Nest. Fündig wurde ich in diesem Jahr beim Abarbeiten einer Kartonschachtel mit Frühlingsre-zepten. Peter Scharffs Sonntags-kuchen für die ARD-Sendung „Kaffee oder Tee“ vom April hat es mir auf den ersten Blick angetan und es hat sich gelohnt! Ein wunderbarer feuchter, sehr aromatischer Kuchen war das Resultat und hat ausnahmslos alle begeistert. Denn die kompetente Runde bestand aus den Mitgeniessern in der Firma des Göttergatten. Schliesslich musste auch noch belohnt werden, dass er nun schon ein Jahr bei dieser Crew mitmachen darf. Und dabei sehr glücklich ist! René, ich wünsche Dir noch viele gute Jahre mit diesem schönen Job, viel Befriedigung, Freude und Glück. Weiterhin so tolle Arbeitskollegen sollen Deinen Weg begleiten. Auf dass der Bunker immer richtig gefüllt und der …

Drei Tage guter Geschmack und Genuss mit Verstand!

Cocolino goes to Slow Food Market Ein voller Erfolg und ich freue mich jetzt schon auf die drei Novembertage im nächsten Jahr! Ach, ich sollte wohl noch erklären, worum es ging… Sicher kennt jeder „die Schnecke!“ Muss man eigentlich den Begriff „Slow Food“ noch erklären? Ich glaube nicht. Auf jeden Fall nicht bei Zeitgenossen, die Foodblogs lesen, selber kochen und ein wenig bemüht sind, sich Convenience-Produkten, Fast Food und Auswüchsen wie Spargeln an Weihnachten etc. zu entziehen. Cocolino, die Stiftung für eine kindergerechte Zukunft, hat grundsätzlich dieselbe Philosophie. Seit den ersten skizzenhaften Gedanken, im Spätherbst 1991, entwickelten und verfeinerten Oskar Marti & Oskar Weiss ihre Cocolino-Idee mit Leidenschaft, Innovationslust und Konsequenz. Die Absicht und das Ziel der beiden Autoren war und ist es, für Kinder und die sie betreuenden Erwachsenen eine ideale Plattform zum Erreichen besserer Lebensqualität zu schaffen. Eine Zusammenarbeit mit Slow Food liegt schlicht auf der Hand. Der allererste Schweizer Slow Food Market Endlich konnte Slow Food Schweiz Zürich den ersten eigenen Slow Food Market präsentieren. Nicht nur Carlo Petrini, der 1989 die Slow Food Bewegung gründete, liess …

Kleines, schnelles, feines Etwas

Der Göttergatte äusserte den Wunsch wie folgt:"Ähm, ich meinte dann, also nicht, dass Du musst, aber ich habe gedacht, vielleicht könntest Du ja, die wissen schliesslich zu schätzen, was Du machst, so zum Wein, also zur Weinprobe, vielleicht hast Du ja Lust…"Genau! Ich hatte Lust, für die Weinprobe der Geschäftsleitung etwas Kleingebäck zu backen. Diese Weinprobe ist eine total ernste Angelegenheit, denn heute wird bestimmt, welcher Rebensaft im kommenden Jahr an Besucher, bei Jubiläen, Willkommens- und Abschiedsfesten und bei wirklich seriösen Anlässen ausgeschenkt wird. Und das geht ja wohl nicht ohne etwas Trockenes – zwischen den einzelnen Proben. Also flugs in die Backstube. Allzu würzig sollte es nicht sein, denn schliesslich wollen wir ja nicht den Wein konkurrenzieren. Zum Zwischendurch- und Nachhernaschen gab es dann also schnelles Blätterteiggebäck in Form von Ajvar-Kräpfli und Rohschinken-Röllchen und die unvergleichlichen Lorbeer-Chili-Parmesan-Kekse von Ilka & Ulli, die sich zu einem unserer Hit-Gebäcke gemausert haben. Und dann wollte ich doch noch etwas Neues ausprobieren, aber etwas Delikates, Ungewohntes… In Eric Treuilles "Canapés"-Buch wurde ich fündig: Winzige Dill-Scones! Das Rezept fand …