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Zu spät und trotzdem gut!

Arrgh! *Schäm*
Da haben René und ich endlich mal so richtig im Grillfieber geschwelgt und diverse mehr oder weniger erfolgreiche Selbstversuche gestartet und was macht die doofe Hausfrau – sie verpasst den Abgabetermin um einige Tage, weil sie meinte…. – aber wir wissen ja wer meint ;-))
Für die Abstimmungsteilnahme reichte es grad noch, aber davor war ja schon buchstäblich Ende Feuer.
So präsentiere ich halt, völlig ausser Konkurrenz, unser Grillmenü vom vergangenen Samstag:

Lauwarme Suppe von gebackenen Tomaten mit Knoblauchbrot vom Grill
*
Ralphs gegrillte Artischocken mit Sesamdip
*
Seeteufel-Chorizo-Spiesse   (ja, ja, das wär‘ mein Beitrag gewesen)
mit Gärtnersalat an Zitronendressing

Leider hat sich die Kamera als nicht hitzetauglich erwiesen (nein, sie lag nicht beim Grill, aber wir hatten doch satte 32 Grad). Deshalb nur eingeschränkt Fotos, die wir sicher nochmals machen werden, denn uns hat’s geschmeckt und Wiederholung ist angesagt!

Die lauwarme Suppe hat eingeschlagen wie eine Bombe. René ist ja schon der totale Tomatenfan, aber er hat sofort diese Suppe zu seinem Tomatenfavoriten erklärt! Nach einem Besuch bei Petra im Tessin entdeckte ich die Suppe in Ihrem Blog und so gehört dieses Rezept in unsere Sammlung. Je nach Lust und Laune wird es dann auch abgewandelt. Dieses Mal mit etwas Crème fraiche.

Tomatensuppe geröstet

Titel:            Suppe aus gerösteten Tomaten mit Basilikumpaste
Kategorien: Suppe, Gemüse, Kräuter, Milchprodukte
Menge:        4 Portionen

Zutaten:
============================= SUPPE =============================
1     kg  reife, aromatische Tomaten
4     Essl. Olivenöl
2     Knoblauchzehen
20   Blätter  Basilikum
0,5  Ltr. Kräftige Hühnerbrühe; am besten selbstgekocht
1      Essl. Tomatenmark
Salz und Pfeffer
1     Prise  Zucker
100 g  Crème fraiche

======================== BASILIKUMPASTE ==========================
25    Basilikumblätter
0,25 Teel. Salz
2       Essl. Olivenöl
1       Teel. Balsamicoessig

============================= DAZU ==============================
4-8  Scheiben  Baguette, je nach Grösse
Olivenöl zum Beträufeln

Quelle:
adaptiert nach dem Menü des Monats
GBV Geiersthal August 2003
erfasst von Petra Holzapfel

Zubereitung:
Den Backofen auf 200 GradC vorheizen.

Die Tomaten mit kochendem Wasser überbrühen und enthäuten. Tomaten quer halbieren, den Stängelansatz keilförmig herausschneiden. Die Tomatenhälften mit der Schnittfläche nach oben in einen flachen Bräter setzen, salzen und pfeffern. Eingeölte Muffinsformen eignen sich auch.

Das Olivenöl in eine kleine Schüssel geben und die Knoblauchzehen dazupressen. Die Basilikum-blätter grob zerreissen und mit dem Öl mischen. Die Mischung auf die Tomaten verteilen. Den Bräter für etwa 1 1/2 Stunden auf der mittleren Schiene in den Ofen stellen. Evtl gegen Ende noch für 5-10 Minuten den Grill zuschalten, die Tomaten sollen am Rand erste dunkle Stellen zeigen.

Die Tomaten mitsamt Bratrückständen und Saft aus dem Bräter kratzen und in einem Mixer pürieren, anschliessend durch ein feines Sieb passieren, um die Kerne zu entfernen. Bis hierher kann das Gericht auch gut vorbereitet werden.

Das Tomatenpüree mit der Hühnerbrühe und dem Tomatenmark in einen Topf geben, erhitzen und leicht einköcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

Währenddessen die Basilikumpaste zubereiten: Das Salz und die grob zerzupften Basilikumblätter in einen Mörser geben und etwa 1-2 Minuten zu einer Paste verreiben. Durch das Salz bleibt die grüne Farbe gut erhalten. Dann Olivenöl und Balsamicoessig untermischen.

Suppe leicht abkühlen lassen und die Crème fraiche unterrühren.

Die Baguettescheiben mit etwas Olivenöl beträufeln und (unter dem Grill im Backofen) auf dem Grill kurz rösten. Dann noch mit der Schnittfläche einer Knoblauchzehe über die geröstete Fläche reiben.

Zum Servieren die Tomatensuppe auf Suppentassen verteilen, mit der Basilikumpaste beträufeln und mit dem gerösteten Baguette servieren.

Artischocken

Hier folgt dann noch das Originalbild …

Leider habe ich Ralph von „Hungrig in San Francisco“ immer noch nicht persönlich kennenge-lernt. Er ist auch ein „Gaumenträumer“ und, wie Petra von Chili und Ciabatta, an vielerlei schuld, was bei uns im Hexentopf landet. Ralph hat vor einiger Zeit mal diese köstliche Vor-speise gepostet und weil wir Artischocken unglaublich lieben, haben wir schon lange auf die Möglichkeit gewartet, das Rezept ausprobieren zu dürfen.
Mein Ferienfeeling ist perfekt: Artischocken aus unserer geliebten Bretagne, mariniert in Olivenöl aus dem nahen Piemont, gegrillt auf Holzkohle aus dem Napfgebiet. DANKE RALPH

Titel:            Gegrillte Artischocken mit Sesam Dipping Sauce
Kategorien: Vorspeise, Artischocke, vegetarisch, BBQ
Menge:        4-6 Portionen

Zutaten:
========================= ARTISCHOCKEN ==========================
3      groß. Artischocken
2      Essl. Zitronensaft
1/3   Tasse  Olivenöl
1       Knoblauchzehe, klitzeklein
========================= DIPPING SAUCE ==========================
1/2     Tasse  Mayonnaise
3        Essl. Worcestershire Sauce
2        Essl. Olivenöl
2        Essl. Sesamöl
1 1/2  Essl. Honig
1        Essl. Zitronensaft
3/4    Teel. Salz
Geröstete Sesamsamen

Quelle:
Bon Appetit
— Erfasst *RK* 28.05.2003 von
— Ralph-Peter Knauth

Zubereitung:
Für die Sauce alle Zutaten verrühren und kühl stellen.

Artischocken putzen, dafür oberes Drittel abschneiden, die Blattspitzen mit einer Schere kappen. Artischocken halbieren, in Zitronenwasser legen und in leicht gesalzenem Wasser ca. 20 min kochen. Mit einem Pariser Löffel (Melonenkugelausstecher) das Heu und die lilafarbenen, inneren Blätter entfernen. Knoblauch in das Olivenöl pressen und verrühren. Mit den Artischocken mischen, 30 Minuten (oder länger) marinieren.

Grill vorheizen, Artischocken auf beiden Seiten insgesamt ca. 8 min grillen, bis die Blätter leicht schwarze Flecken haben. Vom Grill nehmen und mit der Sauce und frischem Brot servieren.

RALPH: Super vorzubereiten, schmeckt phantastisch.

BILLI: Der Grillgeschmack ist absolut genial! Wir haben die Mayonnaise zur Hälfte durch Quark ersetzt und vor dem Servieren noch geröstete Sesamsamen unter den Dip gezogen.

Seeteufelchorizo

Tatatataaa, hier nun also unsere Lieblings-Fischspiesse (schon vier, sechs, x Mal ausprobiert und für gut befunden!). Dazu gab es frischen Gartensalat mit einem „zitruslastigen“ Dressing.

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1

Titel:            Seeteufel-Paprika-Spiesse mit Chorizo
Kategorien: BBQ, Fisch, Gemüse, Wurst, vorbereiten
Menge:        4 Personen

============================ SPIESSE =============================
1          Seeteufelschwanz, ca 1 kg, geputzt und filetiert
2         Teel. Paprikapulver, wenn möglich geräuchert
2         Stücke  Paprikaschoten, rot, halbiert und entkernt
2         Essl. Olivenöl
16-20  Scheiben  Chorizo, dünn geschnitten
2         Chorizo-Würste, in dicke Stücke geschnitten
Meersalz und Pfeffer
====================== GURKEN-MINZE-SAUCE =======================
150      ml  Griechischer Joghurt
1/2      Gurke, längs halbiert, Samen entfernt
2          Essl. Frische Minzeblätter, fein gehackt

============================ QUELLE =============================
„Grillen für Geniesser“, Linda Tubby
Christian Verlag
— Erfasst *RK* 16.07.2006 von
— Marie-Isabelle Bill

Beide Seeteufelfilets in eine flache Schüssel legen, von allen Seiten mit 1 TL Meersalz einreiben, abdecken und 20 Min. kühl stellen.

Inzwischen für die Sauce den Joghurt in die Küchenmaschine geben, Gurke hineinschneiden, wenig salzen und zu einem blassgrünen Brei verarbeiten. (Schmeckt auch, wenn es noch leicht „stückig“ ist). Alles in eine Servierschüssel geben, Minze einrühren und mit Pfeffer etwas abschmecken. Bis zum Servieren kühl stellen.

Nun das Salz von den Seeteufelstücken waschen und den Fisch mit Küchenpapier leicht trockentupfen. Nun das Paprikapulver mit einer Prise Salz mischen und den Fisch behutsam gleichmässig mit der Mischung einreiben.

Die Paprikaschoten jeweils in ca 12 lange Streifen und die Seeteufelfilets in jeweils 10 gleich grosse Stücke schneiden. Auf jeden Spiess abwechslungsweise Paprikastreifen und Seeteufelfilets stecken. Mit Olivenöl leicht bestreichen.

Spiesse mit pro Seite ca 3-4 Minuten direkt grillen. Wenn möglich gleichzeitig die Chorizo-Scheiben 2-4 Sekunden auf dem Grill erwärmen. Auch auf die Spiesse stecken und zusammen mit der Gurken-Minze-Sauce servieren. Dazu Baguette reichen.

BILLI: Wir haben als Variante auch Chorizostücke auf die Spiesse gesteckt zwischen die Fischteile. Man muss ein bisschen aufpassen, dass sie nicht anbrennen, aber kööööstlich schmeckt die Kombination von Chorizo und Seeteufel wirklich! Auch schon als Vorspeise für einen Grillabend gereicht (kleinere Spiesse).

=====

Und wie ich nun diesen Eintrag am Vorbereiten bin, da stellt sich heraus, dass Petras Suppe sogar TV-tauglich ist!!!! Ich gratuliere Petra ganz herzlich und bin furchtbar stolz darauf, dass ich ab und zu mal ihre Küche in ECHT geniessen darf.

Sorry, etwas Fussballküche – out of WM!

Mein Göttergatte steht glücklicherweise (für mich) eher auf Eishockey denn auf Fussball. Mal abgesehen davon, dass „wir“ zwar nicht Welt- dafür Europameister im Fussball werden – was ihn natürlich schon etwas interessiert ;-))
Dafür ist sein Bruder, mein holder Schwager, extrem angefressen, vom Fussball meine ich! Und natürlich steht er als aufrechter Eidgenosse auf den FC Bayern-München! Das äussert sich in Boxershorts mit entsprechendem Muster – davon habe ich erst gehört, ihn aber noch nie darin gesehen – Geschirr mit entsprechendem Muster, Kravatte mit dezentem Logo, T-Shirt, Socken, Bettwäsche, Deo-Stick, Bierseidel, Wimpel, Feuerzeug, Schweissband etc. Also einfach alles, was einen 35-jährigen gestandenen Vater von 3 Kindern glücklich macht und was er unbedingt zum Leben braucht.
Ist es nun normalerweise eher mühsam, für Schwager und Schwägerin ein Geschenk auszusuchen, so fiel mir diesmal im modernen Buchantiquariat (ich kaufe sonst NIE Kochbücher!) DAS ideal Geschenk schlechthin in die Finger:

Herrn Schubecks Fussball-Kochbuch

Herrn Schuhbecks Fussball-Kochbuch

Ja, ja, das gibt es tatsächlich und Schuhbecks Alfons hat da sogar was ganz Feines zusammengestellt. Ich habe grosszügigerweise auf dieses Buch verzichtet und es trotzdem eingepackt – für meinen Schwager – EHRLICH!

Nachtrag 2009: Er hat es wieder getan… Der Schuhbeck kocht diesmal für Fussball- und Fitnessfreunde – und diese Buch steht in meiner Kochbibliothek (hüstel…)

... jetzt auch total fit!

… jetzt auch total fit!

 

Walpurgisnacht mit kleinen Hexen

Catherine, mein Patenkind, ist zwar unsere Prinzessin, aber manchmal auch eine kleine Hexe – was ja so gut zu uns passt 😉
Das war auch der Grund, weshalb ich uns beide für ein Hexenweekend angemeldet hatte – der Titel des Kurses lautete „Mutter und Tochter als Team“, war aber auch für Patinnen und deren Patentöchter gedacht. Flugs den Besen gepackt und so konnten wir uns dann Richtung Schwellbrunn aufmachen. Für Catherine war es eine kleine Überraschung, wusste sie doch nur, dass sie „Hexen-Utensilien“ mitnehmen sollte.
Am Freitag, nach einer unglaublichen Odyssee mit Staus etc. landeten wir dann doch gegen 20.00 Uhr – mit zweieinhalb Stunden Verspätung – im Ferienheim Thalwil zum Hirschen ob Schwellbrunn. Es war schlicht grossartig, unser Weekend!

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Schlafen in der oberen Etage eines Kajütenbettes, Vollmondwanderung, Zauberei, Seilmagie, Flugschule, Kräuterkunde, Kräuterküche, Feuerkugel binden, Wunschbrötchen backen, Hexenkleider basteln, Schminken etc. etc.

Dazu gehört eben auch die Verpflegung mit einem feinen Gemüse-Kräuter-Risotto vom offenen Feuer – leider wollte uns niemand das feine Rezept verraten – und einem sensationellen Rhabarber-Erdbeer-Tiramisu, von dem weder kleine noch grosse Hexen genug bekamen. Als Vorbereitung für die Walpurgisfeier gab es allerdings erst mal die Kräuter-Blumen-Brötchen, die wunderbar zum Waldmeistertrunk passten. Wohlgemerkt, ausschliesslich selber gesuchte Kräuter und Blümchen kamen da auf’s Brot!

Göttliche Blüten-Kräuterbrote

Göttliche Blüten-Kräuterbrote

Wir haben nicht zu dunkles Brot mit der nachfolgenden Kräuterbutter bestrichen und dann das ganze garniert mit Erdbeerblüten, Gänseblümchen, Alchemilla-Blüten, Waldmeisterblüten, und und und. Einige kleine Hexen wollten nicht unbedingt „Blümchen“ essen, aber Catherine fand das Ganze „MEGAFEIN“ und fühlte sich hexenwohlig (s.Bild).

Die kleine Hexe

Die kleine Hexe

Für die Butter eine Mischung aus frischer Käsereibutter, etwas Salz und wenig Pfeffer (erst nach den Kräutern endgültig abschmecken) anrühren. Und was da für Kräuter drin waren: Wilder Schnittlauch und wilde Rauke, Pimpernell, wilder Salbei, Giersch, Sauerampfer, Brunnenkresse, u.v.a.m. alles fein gewogen und beigefügt in die zimmerwarme Butter – ca 1 Std ziehen lassen und dann abschmecken. Aufstreichen – geniessen!
Uebrigens – auf gaaanz frischen Brötchen schmeckt es grad nochmals so gut!

Und so grüssen die beiden Hexen! Man beachte bitte die Fledermaus „Geronimo“, die die alte Hexe das ganze Weekend über auf der Schulter zu tragen hatte – auch während der Vollmondwanderung!

Wicca senior und junior!

Herr Weber, ganz in Blau

Wie auf dem nachfolgenden Foto unschwer zu erkennen ist, hat der holde Göttergatte eben erst seinen 40. Geburtstag hinter sich gebracht. (Sieht doch jeder!) Unschwer, weil er sich dafür extra eine Glatze rasieren liess – beim letzten Stellenwechsel war es ein unsäglicher „Kündigungs-Schnauz“ *schüttel, brrrh*, den er sich wachsen liess und erst am ersten Arbeitstag abrasierte.

Also, so ein Vierzigster ist ja irgendwie halt schon und überhaupt, meinte er. Und dann noch die Schwierigkeiten beim Aussuchen der Geschenke – da kommt Mann doch glatt ins Stöhnen. Aber eines wusste der Mann ganz bestimmt:
Herr Weber muss her – ganz gross und nur im Lieblingsblau. Und natürlich mit Anzündkamin, Deckhülle deluxe etc.
Und für einmal wurde der Mann ca 25 Jahre jünger und durfte mit seinem Papa in den grossen Laden in Zürich und sich alles aussuchen. War der Junge glücklich und stolz, als er zuhause sofort alles montieren und präsentieren durfte:

Herr Weber in voller Pracht - und der Göttergatte

Herr Weber in voller Pracht – und der Göttergatte

Rost - jungfräulich

Rost – jungfräulich

BBQ-Vorbild der Überklasse ist Helmut von Chili und Ciabatta. Vermutlich wird der Ärmste unfreiwillig als Mentor eingesetzt werden. Petra hat mir schon gute Tipps betr. entsprechender Literatur gegeben und flugs habe ich natürlich das „Barbecue-Buch“ von Steven Raichlen erstanden. Die „BBQ-Bible“ gibt es leider nicht mehr auf deutsch und wir beide fühlen uns dann doch zuwenig sicher, um ein solches Buch in Englisch zu lesen.

Nun also hat der Göttergatte noch einen wichtigen Auftrag:
Er muss mich beim nächsten Blog-Event tatkräftig unterstützen!

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Na, da bin ich aber schon gespannt, was der Herr erpröbeln wird!

Eingeweiht wurde der „Weber One Touch Gold 57 cm“ natürlich bereits! Aber simple, kleine Schweinssteaks und etwas Gemüse machen ja sicher nicht den Blogger-Event mit.

Fleisch- aber nicht Lustlos!

fleischlos event

Rage hat den letzten Blog-Event „Ei“ gewonnen und sich explizit einen Vegi-Event gewünscht. Ich hätte ihr auch meine Stimme gegeben – *schmeichel-schmeichel-aber-ehrlich* – wenn ich den Anlass nicht verpasst hätte…
Und, ja, natürlich, Zorra auch … SORRY

Schon bei meiner Grossmutter und meiner Mutter kam nicht täglich Fleisch auf den Tisch und so durfte ich auf einige feine Rezepte „zurückgreifen“, die sich auch bei meinem Göttergatten einer grossen Gegenliebe erfreuen! Meine Schwiegermutter behauptete mal, dass René fast nur Fleisch esse, keinen Tee möge und Suppen verabscheue (dazu folgten noch einige Tipps, welche Gemüse nun wirklich zu vermeiden seien etc. etc.). Ich habe nie versucht, den Göttergatten umzukrempeln, aber meinen Kochstil doch beibehalten. Und siehe da, inzwischen trinkt der Mann täglich seinen Tee zum Frühstück, im Büro und abends nach dem Essen. Er liebt Suppen und Salate jeder Art – und ich meine wirklich JEDER ART – und ist ein richtiger Gemüsefreak. Tja, und natürlich lieben wir zwischendurch mal ein feines Stück Fleisch, aber genauso oft, wenn nicht öfters, kommt bei uns ein Fleischlos-Gericht auf den Tisch.
Renés Lieblingsquiche gibt es in zwei Varianten: Meine Lauch-Curry-Zitronenquiche (Eigenkreation) und eine feine Fenchel-Zwiebel-Tarte mit Ziegenfrischkäse, die viel einfacher ist, als man denkt!

Und weil wir noch so viel Fenchel zuhause haben, habe ich doch glatt heut‘ abend noch ganz schnell für mich alleine eine Tarte gebacken. Morgen bekommt meine „Vorzimmer-Dame“ (die nicht wirklich mir gehört, die aber so nett meine Kunden und Mitarbeiter empfängt) ein Stück zum Mittagessen, denn wir tauschen gerne mal Gebackenes aus. Und dann hoffe ich natürlich, dass sie für mich stimmt. Uups, und jetzt merk ich grad, dass ich den Fotoapparat zuhause vergessen hab … seufz, dann werd ich halt das Foto noch nachreichen – darf ich?

Der erste Belag aus Zwiebeln…

…dann Fenchel und Oliven, vor dem Guss

Also dann, ta ta ta taaa: La Tarte au fenouil et ognions.
Uebrigens, für die, die Fenchel nicht mögen – ich hab auch schon Lauchringe anstelle von Fenchel genommen und den ganz leicht in wenig Olivenöl angebraten (nicht gedämpft).

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1

Titel:            Fenchel-Zwiebel-Tarte
Kategorien: Kuchen, Fenchel, Zwiebel, Frischkäse
Menge:       1 Blech 33x30x3 cm oder 2 Bl à 28 cm Durchmesser

600  Gramm  Pizzateig
80    Gramm  Sbrinz, fein gerieben

============================= BELAG=============================
1      Essl. Olivenöl
6      groß. Zwiebeln, in Streifchen
6      Knoblauchzehen, fein gescheibelt
1      Essl. Thymianblättchen
1/2  Teel. Salz
4     Fenchel (ca 700g)
12    Schwarze Oliven, entsteint
============================= GUSS ==============================
200 ml  Milch
2     Eier
150 Gramm  Ziegenfrischkäse
1/2  Essl. Fenchelsamen
1      Teel. Salz (evtl. 1 1/2)
Pfeffer
============================ QUELLE =============================
Frei nach „al dente“
— Erfasst *RK* 15.02.2004 von
— Marie-Isabelle Bill

Öl in einer Bratpfanne war werden lassen. Zwiebeln, Knoblauch, Thymian beigeben und leicht anziehen lassen, Salz darübergeben, unterrühren und dann zugedeckt bei kleiner Hitze ca 10-15 Min. dämpfen. Herausnehmen, auskühlen lassen.

Fenchel in Schnitze (längs) schneiden und ca 8 Min dämpfen (im Vapeur oder im Dampf-körbchen in evtl. 2 Portionen), auskühlen lassen.

Pizzateig ca 3 cm dick auswallen, in die mit Backpapier ausgelegten Bleche geben und den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen.

Für den Guss Milch mit Eiern, Frischkäse, Samen und Salz und Pfeffer gut verrühren.

Den Käse auf dem Teigboden verteilen; Zwiebel-Knoblauch-Mischung darauf verteilen, dann die Fenchelschnitze. Guss vorsichtig darüber giessen. Am Schluss die Oliven darüber geben.

Ca 25 Min in der unteren Hälfte des auf 240 Grad vorgeheizten Ofens backen und warm servieren oder kalt (falls er es wird…)

Anmerkung Billi: Wer Ziegenfrischkäse nicht mag, kann sauren Halbrahm, Crème fraiche oder Rahmquark verwenden.
– Sbrinz kann durch Parmesan ersetzt werden.
– Ach ja, den Fenchel könnte man durch Lauch ersetzen!
– Und wer nicht erst Pizzateig machen will, kann entweder den Fertigteig verwenden oder auch simplen fertigen Kuchenteig (sogar schon ausgewallt vorhanden)

=====

Der doppelte Philippe!

Der Etang de Thau ist mit rund 7’500 Hektaren eine der grössten Lagunen des Languedoc. Er ist durch zwei Kanäle, einer davon ist der Canal du Midi, mit dem Mittelmeer verbunden. Am nordwestlichen Ende dieses Bassins liegt ein kleiner Hafenort namens Marseillan – von Marseillan Plage am Mittelmeer reden wir besser nicht, der Touristen-Ableger ist ein Pizza-Crêpes-Frites-Alptraum! Der Hafenort hat sich vom klassischen Fischerhafen zum Handelshafen im 19. Jahrhundert gewandelt und ist heute noch für viele Besucher des Canal du Midi ein wunderschöner Ausgangsort. Rund um Marseillan hat es sogenannte „Gourgs“, kleine Feuchtgebiete, Tümpel etc. Und da gibt es die wilden rosa Flamingos zu entddecken! Am schönsten ist Marseillan und seine Umgebung bei einem Spaziergang in der Morgendämmerung oder der Abendsonne. Vielleicht endet der Spaziergang am Hafen, wo man dann gemütlich draussen sitzt, sich vom Abendwind streicheln lässt, die Stimmung, ein paar Oliven oder ein Pan Bagnat geniesst und – und das Ganze begleitet durch einen Aperitif, in dem ganz bestimmt einen Anteil Noilly Prat zu schmecken ist …

Americano

Noilly Prat ist nämlich seit 1813 in Marseillan zuhause und wer sich interessiert, kann die Destillerie besuchen und sich durch die alten, wunderschönen Gemäuer und den Eichenfass-Keller führen lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
In Südfrankreich trinke ich meistens zum Apéro einen „Americano“ – ein Drink, der sich aus Vermouth, Campari, Orange, Zitrone und evtl. etwas Soda zusammensetzt; hier liess ich es mir nicht nehmen und genoss mal einen „DRY AMERICANO“. Den vergass ich leider vor lauter Stimmung zu fotografieren, deshalb ein „geklautes“ Bild von Noilly Prat

 

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1

Titel: Dry Americano
Kategorien: Getränk, Apéro, Cocktail, Fancy
Menge: 1 Cocktail-Glas

Eiswürfel
200        ml  Campari
400        ml  Noilly Prat Dry oder Dry Vermouth
1/2   Scheibe  Orange
1/2   Scheibe  Zitrone

============================ QUELLE =============================
Noilly Prat – Marseillan
— Erfasst *RK* 11.05.2006 von
— Marie-Isabelle Bill

Eiswürfel ins Glas geben, Campari und den Vermouth beifügen. Dann Orange und Zitrone zugeben und vorsichtig umrühren. Voilà! Wer mag, kann einige Spritzer Soda in’s Glas geben.

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Und hier noch das Klassiker-Rezept, je nach Geschmack mit mehr oder weniger Vermouth:

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1

Titel:            Americano
Kategorien: Getränk, Cocktail, Apéro, Fancy
Menge:        1 Glas (mittlerer Tumbler oder Cocktailglas)

30        ml  Campari
30-40  ml  Vermouth, rot
1/2      Scheibe  Orange
1/2      Scheibe  Zitrone
Soda zum Auffüllen

============================ QUELLE =============================
Cocktails, Cocktails
— Erfasst *RK* 11.05.2006 von
— Marie-Isabelle Bill

Zubereitung: im Glas, mit Eiswürfeln leicht umrühren, Zitrusfruchtscheiben leicht knicken und dazugeben. Garnitur: Zitronenscheibe

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Entdeckungen

Unser Schiffseigner hatte früher mal einen Segelbootplatz im Hafen Marseillan und empfahl uns deshalb einen Besuch in diesem Städtchen gleich neben Cap d’Agde. Da wir während unserer Flitterwochen Sète, Bouzigue und deren kulinarische Geheimnisse entdeckt hatten, beschlossen wir, etwas Erinnerungen aufzufrischen und einen Tag am Etang de Thau zu verbringen. Wie gesagt, nach dem Aperitif machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen – was gar nicht so einfach war.

Wie immer, wenn wir vor oder nach der Saison durch Frankreich reisen, sind die gängigsten Lokale noch oder schon geschlossen. Meistens ist das aber wirklich nicht schlimm, denn dies sind in der Regel die klassischen Touristenfallen. Wir spazierten also um den Hafen, bewunderten natürlich die Brennerei von Noilly Prat und landeten per Zufall in einem kleinen Seitengässchen – und da MUSSTE ich einfach hinein in das Paradies von Philippe und seinen beiden Freunden:

Einkaufsparadies in Marseillan

Einkaufsparadies in Marseillan

Eine feine, ganz tolle im Neo-Retro-Stil eingerichtete Epicerie, in der man frisches Kleingebäck und frische Teigwaren erhält. Das Angebot umfasst aber fast alles, was so im Languedoc an Spezialitäten und Weinen erhältlich ist. Im hinteren Teil erreicht man über einen kleinen Hof, der Nachmittags als Freiluft-„Salon de Thé“ genutzt wird, die „Teigwaren-Werkstatt“, wie Philippe sie liebevoll nennt. Zwei der drei Freunde sind übrigens schon in den allerbesten Jahren und das macht den Laden grad nochmal so sympatisch!

Man fühlt sich in die gute alte Zeit versetzt und ...

Man fühlt sich in die gute alte Zeit versetzt und …

...ins Schlaraffenland.

…ins Schlaraffenland.

Ein Schlaraffenland mit kleinen hausgemachten Fondants au chocolat, wunderbaren Teigwaren, dem einmaligen Honig aus der Garrigue, Konfitüren aus den Cevennen, Tee und Wein aus dem Languedoc; Kräutern, Essig und Olivenöl aus dem Hérault, Bonbons aus Pezenas und und und – Verführung pur! Wie gut, dass ich keine Kreditkarte dabei hatte !!!

Abendessen

Ich dachte mir, dass einer der Herren mir sicher ein gutes Restaurant empfehlen könne, fragte mal so ganz scheu und erhielt nach einem ausführlichen, charmanten Gespräch mit Claude einige Adressen in Sète, der Umgebung und in Marseillan selber. Schlussendlich stellte sich heraus, dass die drei Freunde das empfohlene Lokal „Chez Philippe“ bis vor drei Jahr selber geführt hatten und sich den Nachfolger sehr sorgfältig ausgesucht hatten. Eine Empfehlung aus erster, bester Hand also!
Nun denn, nachdem wir ja dann doch nicht allem widerstehen konnten, – ich schmelze bei dem Gedanken an die Fondant au Chocolat – verliessen wir das Paradies, gingen um die Ecke und entdeckten auch gleich das kleine gelbe Haus. Für ein Essen im Garten war es an diesem Abend doch etwas kühl und deshalb steuerten wir gleich in das war, beleuchtete Innere dieses gastlichen Hauses.

Chez Philippe Kombi

Obwohl wir etwas früh waren, wurden wir sehr herzlich begrüsst und sofort mit viel Humor nach unserem Apéro-Wunsch gefragt. Mit den beiden Herren liess es sich wundervoll schäkern und alleine die Präsentation der Speisen war schon ein Erlebnis: Der „Verantwortliche des Saales“ wie er sich mit einem Augenzwinkern nannte, schilderte uns in blumig-bunten Worten die einzelnen Speisen und die dazu passenden Weine.

Als Apéritif (ja, es war schon der zweite an diesem Abend…) gab es einen Carthagène. Einen leicht süsslichen Weisswein mit einer zarten Bitternote. Logisch, ein Getränk aus dem Land der hier omnipräsenten Katharer!

Wir bestellten also unser Essen und harrten amüsiert  der Dinge die da kommen sollten – und wie sie kamen! Die Gewürze spielen in dieser Küche eine wichtige Rolle und wenn sie mit solchem Können eingesetzt werden, dann ist das Lebensfreude pur:

Muschelsuppe

Zu frischem Baguette gab es für mich einen lauwarmen Muscheleintopf an einer Zitronen-Olivensauce

Renés Spargelflan mit frischem grünem Spargel, leicht geräuchertem Haddock und einer Mousse de Verveine (Eisenkrautschaum)

Langoustine

Meine Langoustine auf dem Zwiebelgedünsteten im Filoteig mit Salat war wunderbar. Leicht, die Zwiebeln aus süsslich im knackigen Teig und der Salat an einer himmlischen Vinaigrette.

René genoss perfekt gebratene Filet Mignonspiesschen (auf Rosmarinstengel) mit einem Gratin occitan (Auberginen, Lézignac-Zwiebeln und Tomaten mit Kräutern) an einer leicht säuerlich-bitteren Orangensauce. Renés Nachtisch, ein Sorbet de Gitan (Zigeunersorbet) im Glas war hausgemacht und bestand aus frischen Waldbeeren und einer zweiten Kugel mit Orangen und Thymian. „Hin und weg“ meinte René und erfrischend sei diese Zigeunerin auch noch …

Meine luftig, leichte Frühlingscharlotte mit Erdbeeren an einem Walderdbeer-Coulis liess mich ein wenig träumen von den Zeiten, als ich als Kind bei uns im Wald noch Erdbeeren fand bis zum Umfallen.

Meine luftig, leichte Frühlingscharlotte mit Erdbeeren an einem Walderdbeer-Coulis liess mich ein wenig träumen von den Zeiten, als ich als Kind bei uns im Wald noch Erdbeeren fand.

Der Küchenchef Antonio Diaz Felicio hat ein dickes Lob verdient! Und die beiden älteren Herren, die sich so liebe- und humorvoll um uns kümmerten ebenfalls. Als wir zu recht später Stunde das Haus verliessen, gab es keinen freien Tisch mehr und draussen warteten einige Gäste sehnsüchtig auf die frei gewordenen Plätze.

Der Abend war gelungen, romantisch, fröhlich und wir kehrten beschwingt und mit rundem Bäuchlein auf unser Schiff zurück. Als Bettlektüre führte ich mir das bei „Philippe Epices“ erstandene Kochbüchlein zu Gemüte. Von Philippe – als er noch das Restaurant führte – und einem Kunstmaler, der öfters mal bei den drei Freunden den Nachmittag verbringt… (Nein nein, ich kaufe eigentlich keine Kochbücher mehr!)

Philippe Epicerie         Tel. 04 67 11 93 07
8 Bd Jean Bertouy
34340 Marseillan

Chez Philippe                Tel. 04 67 01 70 62
20, rue de Suffren
Port rive gauche                Reservation empfohlen!
34340 Marseillan

Vive la France!

Der Göttergatte und seine beste Ehefrau von allen sind etwas frankophil: Seit unseren Flitter-wochen, die uns 6 Wochen kreuz und quer durch Frankreich führten, möchten wir immer wieder französisches Neuland entdecken. Für unsere heissersehnten Faulenzer-Ferien haben wir uns diesmal den Canal du Midi ausgesucht. Der Zufall wollte es, das ich auf einer Website, über die wir ganz tolle B’n’B-Angebote für unsere Flitterwochen gefunden hatten, auf etwas ganz Besonderes stiess: Ferien auf dem Schiff!

„Naja, soooo speziell nun auch wieder nicht…“ – Doch doch, denn wir waren nicht auf einer Pénichette de Plaisance, also einem „Just-for-Fun“-Boot, resp. einer kleinen Kanaljacht, sondern auf einer umgebauten Péniche, einem Lastschiff, dass früher tatsächlich den Canal du Midi befahren hat.

Die "Alegria"

Die „Alegria“

 

Das Schiff wurde von einem belgischen Ehepaar gekauft und zu einem Wohnboot mit zwei Chambres d’hôtes umgebaut. Die „Alegria“ liegt nund seit rund eineinhalb Jahren fest verankert im kleinen Dörfchen Poilhes, wenige Kilometer westlich von Béziers und wird regelmässig von allen Passanten zu Fuss und zu Schiff bestaunt. Unsere Gastgeber, Herr und Frau van Baden sind wunderbar unkompliziert, kontaktfreudig und sehr liebenswert. Der Preis stimmt, das Frühstück auch und wir fühlten uns himmlisch. Wasser beruhigt ja bekanntlich und wir haben schon am zweiten Tag das süsse Nichtstun für uns verinnerlicht …  Und es fiel uns unendlich schwer, nach nur 8 Tagen wieder Richtung Heimat zu fahren!
Der Wettergott war uns hold – angenehme 25-30 Grad; der Wind gehört in dieser Jahreszeit halt dazu. Der Küchengott war uns ebenfalls wohlgesonnen, denn wir haben ganz tolle Entdeckungen gemacht. Teilweise auf Empfehlung, manchmal tatsächlich einfach auf „Vorbeifahren, anhalten, zurücksetzen, bestaunen, aussteigen – geniessen!“ hin. Dann erzähle ich Euch hier mal davon und bestimmt werde ich Euch so richtig den Mund wässrig machen!

Das einzige Restaurant in Poilhes, „Les Platanes“ liegt am alten Dorfplatz. Der Name bezieht sich auf die am Canal du Midi allgegenwärtigen, rund 47’000 Bäume. Tatsächli stehen auch unmittelbar vor dem Haus diese schönen Platanen. Das Restaurant wird geführt von Judy und John Turner, einem sympatischen englischen Ehepaar. Die beiden beweisen, dass auch Engländer durchaus feine Küche präsentieren können – ohne gleich Oliver oder Lawson zu heissen zu müssen.

Les Platanes Poilhes platanes2

Man speist, zu einem sensationell guten Preis, fast klassisch französisch, wie im Bistro. Es besteht eine Auswahl aus jeweils fünf Vor- und Hauptspeisen und fünf Desserts. Der jeweilige „Tageshit“ gibt es jeweils als Supplément zur Auswahl und damit hat es sich. Die fünf Tische sind regelmässig voll besetzt und das ist gut so. Mehr würde wohl der Herr des Hauses in seiner sympatisch- englisch-leicht-schusseligen, aber sehr liebenswerten Art wohl kaum bewältigen. Dennoch, es stimmt alles: die Bedienung, die Stimmung und vor allem das Essen.

Das Entrée war schon vielversprechend:
Rucolasalat mit wundervoll knusprigen Tartines, belegt mit Auberginen und Peperoni vom Grill; der Göttergatte genoss denselben Salat mit gebratenen Ziegenkäse.
Das Fotografieren ging im netten Geplauder mit den Nachbarn unter…

Als Hauptspeise servierte uns Mrs Turner Rougetsfilet (Göttergatte) und Tunfisch. Zu beidem gab es frische, knackige nur in Butter gewendete Kefen (Zuckerschoten) und ein gebratenes feines Kartoffel-Knoblauchpüree-Küchlein.

Feinste Rougetfilets an einer zarten Sauerrahmsauce

Thunfisch vom Grill an einer Soja-Ingwersauce

Des Göttergatten Nachtisch war eine einfache, klassische Tarte au Chocolat mit Crème fraiche. Nichts besonderes, aber gut und währschaft gemacht. Aber meine Pavlova war schlicht DER HAMMER! Ich, die sonst kein ausgesprochener Dessert-Fan bin, konnte mich nur mit Mühe überwinden, ein Probiererli abzugeben …

Pavlova anglaise

Das „Ding“ entsprach zwar nicht ganz einer klassischen Pavlova, aber (Kniefall) es war göttlich frisch. Die Baiserkruste war genau richtig gebacken und passte wunderbar zur Crème-Fraiche-Füllung und den kräftigen Heidelbeeren.
Mme van Baden hat versprochen, mit Judy Turner zu sprechen und mir das Rezept zu besorgen (mmmh, vielleicht sollte ich sie gleich mal anmailen…?)

Zum Essen tranken wir einen wunderbaren Viognier 2004, St. Martin des Champs, der Brüder Pierre & Michel Birot aus Murviel-les-Béziers, einen klassischen „Vin du Pays d’Oc“.

Les Platanes                                       geöffnet von Donnerstag – Sonntag
1 Place de la Liberté                              jeweils Mittags und Abends
F-34310 Poilhes
Tel 04 67 93 38 41                                Reservation empfohlen und erwünscht

Ostern – kugelrund, nicht eiförmig

„Ach was gibt es doch für liebe Menschen und feine Küchen!“, rief mein doch ziemlich verfressener Göttergatte aus, als er erfuhr, dass wir zum Osterbrunch bei Petra von Chili und Ciabatta und ihrer Familie im Tessin eingeladen waren. Wobei anzumerken ist, dass er nicht nur Petras Kochkünste zu schätzen weiss, sondern ganz einfach immer wieder die schöne Zeit, die wir mit allen Angehörigen der Familie verbringen dürfen. Und da schliesse ich mich vorbehaltlos an! Es war ein gelungener Tag:
Staufrei durch den Gotthard – was für ein Glück!
Aus dem nasskalten Zugerland in ein sonniges Tessin – was für ein Glück!
Hausgefärbte Ostereier und Kuchen im Gepäck – was für ein Glück!
Lachende, liebe Gesichter von Freunden – das Glück!

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Und so genossen wir im wunderschönen Garten, unter blühenden Bäumen und sich wiegenden  Palmen, unseren ersten Brunch im Freien in diesem Jahr. Petra und Kochfrosch hatten gezaubert.
Weil Eierspeisen doch etwas heikel für eine lange Autofahrt sind, hatte ich mich halt auf harte, gefärbte Eier, Kuchen und Co beschränkt – aber sie machten sich gut auf dem Buffet!

Osterbrunch-Gebäck-Buffet

Osterbrunch-Gebäck-Buffet

Jaaa, der Käsekuchen ist etwas zu dunkel geraten ist; geschmeckt hat er trotzdem. Lustigerweise stimmt ein altes Rezept meiner Familie ziemlich genau mit dem von Lea Linster überein…. Die Spinat-Karotten-Sbrinz-Ostertorte ist fein pikant und kommt fast überall gut an. Pinienkerne,  Speckwürfelchen und eine Miniportion Chili geben den endgültigen Kick!

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.1

Titel:            Bettys Käsekuchen
Kategorien: Backen, Kuchen, Süss
Menge:        12 Stücke

310              Gramm  Blätterteig und etwas Mehl; ca.
700             Gramm  Quark (30-40 %)
1                  Pack.     Sahne-Puddingpulver
120-150      Gramm  Zucker
6                 Eier, getrennt
Salz

============================ QUELLE =============================
Adaptiert nach Lea Linster – Leas Kochlust
und Louise Bill-Pittet
— Erfasst *RK* 05.06.2005 von
— Marie-Isabelle Bill Schmid

Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Eine Springform mit dem Blätterteig auskleiden, den Rand schön hochziehen.  Den über-schüssigen Teig abschneiden.

Mit einem Schneebesen den Quark mit dem Puddingpulver, dem Zucker und den Eigelben zusammen gut aufschlagen. Zum Schluss das Eiweiss mit einer Prise Salz zu sehr steifem Schnee schlagen und vorsichtig unter die Masse heben, dann die Masse auf den Blätterteig geben.

Im Backofen 20 Minuten bei 200 Grad (Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4) backen und dann weitere etwa 35 Minuten bei 175 Grad (Umluft 150 Grad, Gas Stufe 2-3).

Den Käsekuchen abkühlen lassen und aus der Form nehmen.

Anmerkung BILLI: Mit Rahmquark wird der Kuchen etwas weniger trocken.

=====

========== REZKONV-Rezept – RezkonvSuite v1.4

Titel:            Spinat-Pinien-Torte
Kategorien: Backen, Gemüse, Ostern, Vegetarisch
Menge: 12 Stück, 1 Springform 24-26 cm

============================= TEIG =============================
400 Gramm Mehl Type 405
3 Prisen Salz
100 ml Speiseöl, z.B. Raps- oder Distelöl
1 Ei

============================ FÜLLUNG ============================
1,2 kg Blattspinat
1-2 Karotte(n), in ca 1 cm Würfel geschnitten
5 klein. Zwiebeln, fein gewürfelt
40 Gramm Pinienkerne
2 Essl. Rapsöl
1/2 Teel. Salz
200 Gramm Frischkäse, ersatzweise Ricotta mit 1 EL Rahm
75 Gramm Sbrinz, frisch gerieben
3 Eier (mittl. Grösse), verquirlt
Piment d’Espelette o. Pfeffer, Muskatnuss

========================== AUSSERDEM ===========================
1 Essl. Öl
1 Eigelb
1 Essl. Rahm
20 Gramm Pinienkerne
25 Gramm Sbrinz, gerieben

=========================== VARIANTEN ===========================
100 Gramm Shitakepilze, grob gewürfelt; angebraten
Oder
50 Gramm Speckwürfelchen, leicht angebraten

============================ QUELLE ============================
Adaptiert nach Vegetarisch fit! 3/2005
— Erfasst *RK* 12.03.2005 von
— Marie-Isabelle Bill

1. Für den Teig Mehl in eine Rührschüssel geben, in die Mitte eine Vertiefung drücken, Salz, 150 ml lauwarmes Wasser, Öl und Ei in die Mulde geben. Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig in einer zugedeckten Schüssel an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen.

2. Inzwischen den Spinat putzen, gründlich waschen und in reichlich kochendem Salzwasser portionenweise für wenige Sekunden blanchieren. Den Spinat sehr gut abtropfen lassen; in der Zwischenzeit im selben Wasser die Karottenwürfel ebenfalls 2-3 Min. blanchieren. Den Spinat
ausdrücken, fein hacken. Zusammen mit den Zwiebeln und den Pinienkernen im Öl anbraten. Alles in eine Schüssel geben und Frischkäse (oder Ricotta-Rahm-Gemisch), 75 g Sbrinz und die Eier unter die lauwarme Masse mischen. Grosszügig würzen und abschmecken. Die Masse sollte nicht zu flüssig sein (evtl. 1 EL Mehl unterziehen).

3. Backofen auf 180-200°C (Umluft 170-180°C) vorheizen. Die Springform mit Öl einfetten. Den Teige auf Springformgrösse ausrollen, in die Form geben und schauen, dass der Teig hochge-zogen ist (idealerweise bis zum oberen Rand). Die Spinatfüllung hineingeben, glattstreichen.

3. Eigelb und Rahm verrühren, damit Torte bestreichen und mit Pinienkernen und Sbrinz be-streuen. Im Backofen ca. 50-60 Minuten goldgelb backen. Gegen Ende der Backzeit evtl. mit Pergamentpapier oder Alufolie abdecken. Lauwarm servieren.

Varianten: Shitakepilze sind eine feine Geschmacksergänzung. Diese müssen jedoch unbedingt in wenig Butter angebraten werden. Nicht vegetarisch ist natürlich die Variante mit Speck-würfelchen. Beides kann zusammen mit den Karotten unter die Spinatmasse ziehen.

Billi: Schmeckt auch kalt wunderbar, kann aber gut kurz im Ofen gewärmt werden. Wir haben auch schon mit Fertig-Kuchenteig und TK-Spinat (bereits gehackt) gearbeitet, als es schnell gehen musste.
Das geht tipp-topp, allerdings sollte man dann bloss eine 24-er Form verwenden, da der Teig sonst nicht genügend hochgezogen werden kann.

Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten + 50-60 Minuten Backzeit

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Abends dann ein ganz feines Menü! Mit der Beleuchtung hatte ich etwas mehr Glück als Petra. Deshalb hier noch nachgereicht – Lammkeule und Capretto mit Kartöffelchen:

Petras Ostergitzi

Petras Ostergitzi

Und nun das ultimative Blogger-Bild

Kochfrosch fotografiert „Artischockengemüse mit Favabohnen und Tomaten“, gekocht von Chili und Ciabatta und wird dabei fotografiert von Kräutersturm. Der Herr daneben lässt sich gerne als Opfer für Küchen-experimente missbrauchen und gehört eigentlich zu mir!!!

Ach was waren wir froh, dass vorher noch ein kleines Fitnessprogramm in Form von Ostereier-suche stattgefunden hatte 😉   Kugelrund, satt, glücklich und mit lieben Gedanken an liebe Freunde machten wir uns auf den Heimweg: Staufrei, mit Capretto und Co im Gepäck, leider zurück in das schlechte Wetter.

Ganz neu – und fast in alter Frische … !

Tja, mmh, *räusper* + *hüstel*:
Aaalso, hier wäre ich nun wieder …

Nachdem ich seit Mitte Dezember vergangenen Jahres bei 20six vor den buchstäblichen Hexentopf-Scherben stand, versuchte ich mich Richtung Twoday für meinen Küchenblog. Meine Geschäftsgründung und die knappe Zeit trugen das ihrige dazu bei, dass das Bloggen fast total zum Erlahmen kam (wo ich doch trotzdem soooo viele Fotos vom Essen machte!).

Dazu kam dann noch, dass Twoday sich aber schon eher für Technik-Cracks eignet und das bin ich, ehrlich gesagt, nicht. Deshalb werweiste und trödelte ich ein bisschen herum. Wo sollte ich ein neues Blog-Zuhause finden? Die Zeit verging …
… und Ostern kam! Und ein Besuch im Tessin überzeugte mich restlos – nein, es war nicht der Besuch, sondern Petra von Chili und Ciabatta, die mich sanft wieder auf den rechten Weg zurück schubste! DANKE PETRA ;-))

Und so wagte ich mich also heute gleich an Typepad und jaaaaa, „ich bin drin…“ sagt der Bobbele… So werde ich also – ganz scheu mal wieder mitmachen und freue mich jetzt schon wieder auf die schmerzlich vermissten Kontakte und den anregenden Rezepte- und Gedankenaustausch!

PS 1
Für’s erste bin ich noch am Pröbeln mit den Einstellungen – vergebt mir also, wenn es noch nicht ganz so toll aussieht, resp. ordentlich!

PS 2
Mein Katzentagebuch „FELIDAE – Acht Pfoten für 4 Beine“ bleibt vorläufig bei Twoday und ich hoffe natürlich, dass da ab und zu auch mal wer mit liest.